Vor knapp 16.000 Zuschauern übernahm Dänemark mit den Bundesliga-Spielern Poulsen (Leipzig) und Delaney (Dortmund) im heimischen Kopenhagen schnell die Kontrolle. Finnlands Keeper Hradecky von Bayer Leverkusen war im ersten EM-Spiel der Skandinavier früh gefordert und parierte erst mit etwas Mühe gegen Wind (7.) und dann gegen Höjberg, der es per Kopf versuchte (15.).
Dänemark besser, doch die Tore fehlen
In den Folgeminuten war der Druck der Dänen weiter groß. Finnland schaffte es kaum in die Hälfte von Danish Dynamite. Nach einer knappen halben Stunde hieß die Torschussstatistik 8:0 für die Elf von Trainer Kasper Hjulmand, danach flachte das Geschehen aber ab. Die finnischen Uhus wussten die gegnerischen Angriffe zu verteidigen. Mehr als einen Schuss von Barcelonas Braithwaite in der 40. Minute brachten die "Hausherren" bis zur Pause aber auch nicht zustande. Finnland, um den ehemaligen Fürther Sparv sowie Union Berlins Pohjanpalo und den Ex-Schalker Pukki - jetzt Torjäger bei Premier-League-Aufsteiger Norwich -, schoss in Durchgang eins nicht einmal aufs Tor.
Eriksen kollabiert und wird reanimiert - nach 107 Minuten geht es mit dem Einverständnis aller weiter
Kurz vor der Pause kam es zu einem Schockmoment: Mittelfeldregisseur Eriksen sackte zusammen und erhielt auf dem Platz sofort eine lebenserhaltene Maßnahme (43.). Nach insgesamt 107 Minuten Pause ging es aber doch noch weiter - natürlich auch, weil Eriksen nach dramatischem Verlauf wieder bei Bewusstsein, wach und ansprechbar war. Die Partie wurde auf Wunsch aller Spieler und nach einem Gespräch mit Eriksen fortgesetzt. Unter großem Jubel ging es weiter, Jensen kam für die Nummer 10 Dänemarks in die Partie.
Die vier restlichen Minuten der ersten Hälfte vergingen schnell, der zweite Abschnitt wurde nach fünf Minuten Pause angepfiffen. In diesem gehörte Dänemarks Jensen die erste gute Chance, als er aus der Distanz knapp über das Tor schoss (53.). Ansonsten hatte Finnlands Defensive das Geschehen wieder gut im Griff.
Pohjanpalo trifft aus dem Nichts zur Führung
Die dänische Führung lag in der Luft, aus dem Nichts traf Finnland aber zum 1:0: Uronen hatte auf links etwas zu viel Platz, genau wie in der Mitte Pohjanpalo. Der aus der Bundesliga bekannte Angreifer traf aus kurzer Distanz per Kopf - wohlgemerkt mit dem ersten Torschuss der Uhus (60.). Dänemark lief danach weiter an, wurde jedoch zunächst nicht gefährlich gegen das Abwehrbollwerk der Elf von Coach Markku Kanerva.
Gruppe B, 1. Spieltag
Finnlands Lukas Hradecky hielt den Strafstoß von Pierre-Emile Hjöjberg sicher. Getty Images
Hradecky hält Elfmeter
Danish Dynamite lief trotz aller Umstände unermüdlich an - und wurde kurz vor Anbeginn der Schlussphase mit einem Elfmeter belohnt. Die Freude hielt aber nur kurz an, denn nach dem Foul an Poulsen vergab Tottenhams Höjbjerg, einst bei Bayern München unter Vertrag, gegen Hradecky kläglich (74.). Die Finnen wurden daraufhin immer besser, während Dänemark verunsichert schien.
Die Zeit spielte fortan den Uhus in die Karten. Dänemark dagegen kam kaum noch zur Geltung. Nur einmal wurde es vorm Kasten Hradeckys noch gefährlich, Skov-Olven wurde noch soeben im Fünfer am Abschluss gehindert (81.). Weil auch eine Unsicherheit des finnischen Torhüters (87.) nicht von Poulsen in ein Tor umgemünzt werden konnte, hieß der Sieger trotz eines Chancenverhältnisses von 1:22 Finnland. Die Außenseiter sammelten somit die ersten drei Punkte in ihrem ersten EM-Spiel überhaupt.
Dänemark empfängt am 2. Spieltag am Donnerstag (18 Uhr) in Kopenhagen Belgien. Finnland bekommt es schon am Mittwoch (15 Uhr) in St. Petersburg mit Russland zu tun.