Nachholpartien
Carl Zeiss Jena kassierte zuletzt im vergangenen November in der Liga eine Niederlage, viele Gründe zu wechseln hatte Coach René Klingbeil also nicht. Eine Änderung gab es dennoch im Vergleich zum jüngsten Sieg beim SV Lichtenberg: Für Wolf rückte Gipson auf die rechte Außenverteidigerposition.
Gleich vier Wechsel gab es hingegen bei Energie Cottbus, das sieben der acht vergangenen Pflichtspiele gewinnen konnte, zuletzt aber gegen Schlusslicht TeBe nicht überzeugend auftrat. Trainer Claus-Dieter Wollitz setzte auf den wieder fitten Oesterhelweg, zudem rutschten Hofmann, Slamar und Thiele in die erste Elf. Badu, Shcherbakovski, Böhmert und Kujivoic nahmen auf der Bank Platz.
Cottbus schnürt Jena ein
Über 8300 Zuschauer sahen gleich eine Hottmann-Chance für Cottbus, die knapp am Pfosten vorbeizischte (2.). Der Heimelf gehörten auch die folgenden Minuten ganz alleine. Energie störte früh und hatte durch Oesterhelweg, der Keeper Kunz prüfte, auch die zweite gute Gelegenheit (7.). Erst nach zehn Minuten schien Energie die Gäste erstmals durchatmen zu lassen, nur um kurz darauf in Führung zu gehen: Hottmann hatte auf rechts viel Zeit für seine Hereingabe, Wähling lauerte am zweiten Pfosten und platzierte den Ball sehenswert zum 1:0 ins lange Eck (14.).
Auf der Gegenseite meldete Petermann Jena erstmals offensiv an (16.), dann aber übernahmen wieder hochmotivierte Cottbuser, die nach einer Aktion gegen Thiele aber vergeblich Strafstoß forderten (22.). Wenig später wurde der Angreifer mit einem Anschluss knapp über den Kasten auffällig (25.). Die Gäste schafften es weiter kaum, für Entlastung zu sorgen, Angriff über Angriff rollte in den Gästestrafraum: Eisenhuth zwang Keeper Kunz per Kopfball zur Parade (29.), der Torhüter musste dann auch gegen Hofmann ran (32.).
Erst in den Minuten vor der Pause konnte sich Jena dann tatsächlich mal erholen, aber auch defensiv ließ Energie in dieser ersten Halbzeit nichts zu. Nach Verletzungsunterbrechungen pfiff der Schiedsrichter zur Pause - nachdem zuvor Hildebrandt bei einer Ecke noch über das Jena-Tor köpfte (45.+3).
Thiele verpasst knapp
Der zweite Durchgang begann deutlich ruhiger als der erste, aber die ersten nennenswerten Aktionen gehörten dennoch der Heimelf: Oesterhelweg (49.) und Hofmann (57.) näherten sich dem Tor an. Doch es blieb dabei, dass den Gästen die Ideen fehlten, nennenswerte Torgelegenheiten gab es für Jena weiter nicht. Dennoch blieb das Resultat freilich brandgefährlich für Energie, zumal Carl Zeiss die Partie zunehmend offener gestaltete.
Dann nahm die Sache wieder mehr Fahrt auf: Thiele verpasste im einsetzenden Regen bei einer Borgmann-Hereingabe haarscharf das 2:0 (73.). Auf der Gegenseite folgte die bis dato beste Jena-Chance: Gipson prüfte Bethke aus spitzem Winkel, der Energie-Keeper aber zeigte sich hellwach (76.). In den Schlussminuten stand die Heimelf tief, setzte auf Gegenstöße. Thiele wurde für Cottbus nochmals gefährlich (88.), Krauß für Jena (89.). Und dann hatte Jena in der Nachspielzeit nochmals zwei dicke Gelegenheiten: Doch Bethke und ein Abwehrbein waren jeweils zur Stelle und retteten damit den Abend (90.+1).
Am Ende stand ein knapper aber verdienter 1:0-Erfolg der Heimelf - mit der Folge, dass Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt nach 28 Spieltagen jeweils punkt- und torgleich sind. Da auch das Hinspiel remis endete, hat die Liga in dieser spannenden Schlussphase aktuell zwei Tabellenführer.
Weiter geht es für Cottbus dann am kommenden Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim Greifswalder FC. Carl Zeiss Jena ist einen Tag zuvor gegen den ZFC Meuselwitz im Einsatz.