23. Spieltag
Es ging um viel für den Chemnitzer FC an diesem Freitagabend: Nach nur einem Sieg aus den vergangenen vier Partien konnte man sich eine Niederlage zuhause gegen Cottbus im Meisterschaftsrennen einfach nicht erlauben. CFC-Trainer Christian Tiffert setzte im Vergleich zum 0:1 gegen Erfurt auf zwei Änderungen. Keller startete für Stagge, zudem kehrte der zuletzt gesperrte Zickert zurück und verdrängte Eppendorfer auf die Bank. Sein Gegenüber, Claus-Dieter Wollitz, setze auf drei Veränderungen im Vergleich zum jüngsten Sieg gegen den Berliner AK. Kapitän Borgmann fehlte weiterhin, auch für Thiele reichte es nicht, für ihn durfte Last-minute-Held Hottmann von Beginn an ran. Hildebrandt und Shcherbakovski begannen außerdem für Abu-Alfa und Kujovic.
Die Gäste legten mit einem Oesterhelweg-Pfostentreffer gleich gut los, auch in Folge hatte Energie gegen die meist tief stehende Heimelf mehr vom Spiel. Die Führung für die Gäste fiel dann etwas glücklich: Nach einem Schwinger kam Hottmann im Strafraum zum Abschluss, sein abgefälschter Ball trudelte in Zeitlupe neben den Pfosten zum 1:0 ins Tor; Chemnitz-Keeper Jakubov war schon unterwegs ins andere Eck (10.).
Chemnitz hatte zunächst keine Antwort; Hottmann hingegen war ständiger Gefahrenherd. Einmal blieb nach einem Löwe-Tackling die Pfeife des Schiedsrichters stumm, dann traf der Torjäger nach einem abgefälschten Ball die Latte. Erst in der Endphase der ersten Hälfte kam die Heimelf deutlich besser auf, so hatte Mensah zweimal den Ausgleich vor Augen: Erst traf er nach Kircicek-Vorlage den Ball nicht richtig, dann köpfte er knapp vorbei. So blieb es bei der Führung zur Pause.
Hottmann staubt ab
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Doch Chemnitz konnte diese Druckphase nicht durch die Halbzeitpause retten. Die Heimelf kam nach Wiederanpfiff nicht mehr richtig vor das Energie-Tor. Im Gegenteil: Cottbus war aktiver und erhöhte in dieser Phase auf 2:0. Und natürlich war es Hottmann, der richtig stand und diesmal zum 2:0 abstaubte, nachdem Jakubov einen Wähling-Schuss in die Mitte abwehrte (66.).
Es war die Vorentscheidung; die Heimelf sah nach dem zweiten Nackenschlag nicht danach aus, als würde sie selbst daran glauben, die Angelegenheit noch zu drehen. Cottbus kontrollierte in Folge das Geschehen, und auch in der Schlussphase, als sich die Gäste dann weiter zurückzogen, stand ihre Defensive stabil. So nahm die Wollitz-Elf nach einer so reifen wie abgezockten Leistung die drei Zähler aus Sachsen mit. Ein weiterer Lichtblick auf Energie-Seite war, dass der langzeitverletzte Heike sein Comeback feierte.
Cottbus springt zumindest über Nacht auf Rang eins und bekommt es am Sonntag in einer Woche dann mit Carl Zeiss Jena und einem weiteren Hochkaräter zu tun (13 Uhr). Chemnitz hingegen steht nun schon sieben Punkte hinter Energie und braucht dann zeitgleich bei Chemie Leipzig den emotionalen wie sportlichen Turnaround.