Thomas Tuchels FC Chelsea empfing mit dem 1:0 in Liverpool im Rücken den ebenfalls formstarken FC Everton, der zuvor dreimal in Folge zu null gewonnen hatte. Der deutsche Trainer der Blues konnte nach längerer Verletzungspause und einem Kurzeinsatz gegen Liverpool wieder auf Havertz setzen, der ebenso wie Werner in der Offensive der Blues startete.
Die beiden Deutschen waren auch von Beginn an ordentlich eingebunden in den Spielfluss der Hausherren, die den Ball schnell und flach laufen ließen, dabei jedoch lange vergeblich nach der Lücke im Abwehrverbund suchten. Denn die Toffees schickten sich an, hinten alles dicht zu machen, tief zu stehen und auf Konter zu lauern. Weil dieser Matchplan gut aufging, hatten Chancen Seltenheitswert: Jorginho probierte es nach einer abgewehrten Ecke per Volleyschuss (16.), auf der anderen Seite blieb Dignes Freistoß aus 19 Metern in der Mauer hängen (29.).
Havertz schießt Godfrey ab - und Chelsea führt
Nach einer knappen halben Stunde tat sich die erste große Lücke in der Gästeabwehr auf - und Chelsea stach zu: Hudson-Odoi bediente den links im Strafraum frei an den Ball kommenden Marcos Alonso. Die scharfe Hereingabe des Spaniers nahm Havertz aus acht Metern direkt und schoss dabei Godfrey an, der den Ball unglücklich ins eigene Tor beförderte (31.). Beinahe hätte Marcos Alonso sogar noch nachgelegt, doch Pickford bewahrte die Toffees vor einem höheren Rückstand (41.). Deren Offensive trat nur einmal wirklich in Erscheinung, André Gomes' Flachschuss aus 19 Metern war aber harmlos (45.+1).
Havertz dreht auf
Nach der Pause drehte Havertz immer mehr auf und war an vielen Offensivaktionen beteiligt. In der 54. Minute verwertete er eine Flanke von Hudson-Odoi zum vermeintlichen 2:0, zuvor hatte er den Ball jedoch mit dem linken Oberarm angenommen - der Treffer zählte nicht. Nachdem Richarlison die erste gute Chance der Gäste ausgelassen (57.) und Hudson-Odoi Pickford geprüft hatte (60.), stand wieder Havertz im Fokus: Nach feinem Schnittstellenpass von Kovacic legte er sich den Ball an Pickford vorbei und wurde von diesem zu Fall gebracht - Jorginho verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0 (65.).
Werner lässt das 3:0 liegen
Everton hatte sich in den Spielen zuvor auf die defensive Stabilität verlassen können, nun mussten in kürzester Zeit zwei Treffer her. Doch das Team von Carlo Ancelotti schaffte es nicht, eine Schlussoffensive zu starten, was nicht zuletzt an Chelsea lag. Die Londoner ließen Gegner und Ball laufen und keinen Zweifel am Sieg aufkommen. Eher hätten Werner oder Mount (90.+4) noch das 3:0 erzielen müssen, doch gleich zweimal scheiterte der deutsche Angreifer aus aussichtsreichen Positionen am hellwachen Pickford (80., 86.).
So blieb es beim 2:0, Chelsea distanzierte den direkten Konkurrenten um die Champions-League-Plätze auf vier Punkte und blieb auch im elften Pflichtspiel unter Tuchel ungeschlagen. Doch nicht nur das: Tuchel fuhr zudem einen Premier-League-Rekord ein, denn noch nie zuvor war es einem Trainer gelungen, die ersten fünf Heimspiele allesamt zu null zu bestreiten.