Nordost

Cottbus und Babelsberg erfüllen Aufgaben - Lok strauchelt

Regionalliga Nordost, 12. Spieltag

Cottbus und Babelsberg erfüllen ihre Aufgaben - Lok strauchelt in Lichtenberg

Der Startschuss: Florian Kirstein (grün) erzielte in der 15. Minute die Führung für Chemie Leipzig.

Der Startschuss: Florian Kirstein (grün) erzielte in der 15. Minute die Führung für Chemie Leipzig. IMAGO/Fotostand

Die vier vor dem Spieltag schärfsten Verfolger waren allesamt am Sonntag in Duellen mit Teams aus der unteren Tabellenhälfte dran. Energie Cottbus erfüllte seine Aufgabe und gewann mit 3:1 gegen den Greifswalder FC. Die Heimelf war dabei von Beginn an überlegen und kontrollierte die Begegnung. Da Energie aber die Chancen nicht nutzte, blieb es zur Pause torlos. Erst nach Wiederanpfiff brach die Wollitz-Elf den Bann, zunächst köpfte Badu das 1:0 (57.), dann erhöhte Hildebrandt nach einer Ecke ebenfalls per Kopf auf 2:0 (63.). Aber der Underdog aus Greifswald antwortete rasch: Richardson traf zum 1:2-Anschluss (65.). In einer spannenden Schlussphase sorgte Hottmann vier Minuten vor dem Ende für die 3:1-Entscheidung und den verdienten sechsten Heimsieg für die Wollitz-Elf, die nun schon auf zwei Zähler am Berliner AK dran ist.

Der SV Babelsberg machte es derweil deutlich bei Schlusslicht Germania Halberstadt: 1:5 endete ein Duell, das allerdings keinesfalls so einseitig war, wie es das Ergebnis aussagt. Es war das Schlusslicht, das deutlich besser in die Partie kam, aber auch sehr gute Chancen liegenließ. So kam es, wie es kommen musste: Nattermann köpfte einen Freistoß zur 1:0-Gästeführung ein (31.). Nach Wiederanpfiff leistete sich Braun einen Ballverlust, Ndualu nahm das Geschenk an und erhöhte auf 2:0 (48.). Zehn Minuten später besorgte Ndualu auch noch das 3:0, während die Germanen weiterhin beste Möglichkeiten ausließen. So zog Babelsberg durch Steinborn (71.) und Schmidts Foulelfmeter auf 5:0 davon (77.). Malina besorgte nur mehr den 1:5-Ehrentreffer (82.). Das Schlusslicht ist weiterhin ohne Sieg und muss dringend an seinen Abschlussqualitäten arbeiten, soll es noch etwas werden mit dem Klassenerhalt.

Lok Leipzig hingegen ließ mit einer 2:4-Niederlage beim SV Lichtenberg Federn. Nach ausgeglichenem Beginn ging die Heimelf in Führung: Gakpeto traf nach Zuspiel von Gewe flach zum 1:0 (19.). In Folge häuften sich die Chancen, die Lichtenberger verpassten aber, das 2:0 nachzulegen, so konnte Ziane den Ball nach einer Hereingabe zum 1:1 in die Maschen spitzeln (35.). Kurz vor der Pause vergab das Kellerkind zwei weitere Möglichkeiten, erneut in Führung zu gehen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war es dann aber erneut Gakpeto, der nach Flanke Chor aus kurzer Distanz zum 2:1 einnickte (55.). Kurz vor dem Ende wurde Kaus geschickt und sorgte mit dem 3:1 für die vermeintliche Entscheidung (81.), aber direkt im Anschluss brachte erneut Ziane die Lok per Kopf wieder ran (82.). In einer packenden Endphase holten die Gäste die Brechstange raus, aber in der Nachspielzeit beseitigte Graf nach einem Konter alle Zweifel und machte mit seinem 4:2 (90.+1) den durchaus verdienten dritten Saisonsieg des SVL klar. Lok Leipzig enttäuschte an diesem Tag und rutscht auf Rang sechs ab.

Die Partie zwischen Rot-Weiß Erfurt und Meister BFC Dynamo wurde erst am Nachmittag angepfiffen - und der Aufsteiger setzte sich dabei nach starker Leistung mit 4:1 durch. Die Tore für Erfurt erzielten nach teils feiner Vorarbeit Hajrulla (16.), Mergel (53.), Nkoa (67.) und Seidemann (84.). Für den BFC war zwischenzeitlich Beck erfolgreich (72.). Fünfter Sieg in Folge für RWE, das nach Punkten gleichauf mit Cottbus auf Rang drei steht.

Jena verliert in Meuselwitz

Zwei Spiele standen am Samstag an: Der Tabellenvorletzte Tennis Borussia Berlin musste zur BSG Chemie Leipzig, einem Team aus dem Verfolgerfeld. Dementsprechend sah das Spiel auch aus, die Sachsen ergriffen vom Anpfiff weg die Initiative. In der 15. Minute machte sich das auch auf der Anzeigetafel bemerkbar: TeBe bekam einen gegnerischen Eckball nicht weit genug geklärt, die BSG setzte nach und Kirstein markierte die Führung. Vier Minuten später hätte Jäpel beinahe nachgelegt, doch sein Innenspann-Stoß kullerte um Zentimeter vorbei. Nach einer halben Stunde ging es für Torschütze Kirstein nicht mehr weiter, bei einem harten Einsteigen von Eke hatte er am Knie etwas abbekommen. Die Chemiker agierten souverän, allerdings ließ die Chancenverwertung stark zu wünschen übrig. In der 43. Minute scheiterte Mast mit einem viel zu zentral platzierten Foulelfmeter an Williams.

Mit Verspätung klappte es dann doch noch: In der 57. Minute beruhigte Jäpel die grün-weißen Nerven, mit einem Kopfball am kurzen Pfosten erzielte er den fast schon überfälligen zweiten Treffer. Nun war zur Freude der Heimfans die Spannung langsam raus, in der 66. Minute landete eine Brügmann-Flanke bei Harant, der mit der Stirn auf 3:0 erhöhte. Verständlich, dass die Heimelf spätestens jetzt richtig Spaß am Spiel hatte, und so ging Surek in der 84. Minute ins Dribbling und schloss diesen Alleingang mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 4:0-Endstand ab.

Ein Krisen-Duell stieg hingegen zwischen dem ZFC Meuselwitz und Carl Zeiss Jena: Während der Drittletzte aus Meuselwitz seine letzten vier Partien verloren hatte, wartete der FCC seit sechs Spielen (eine Niederlage und fünf Unentschieden) auf einen Sieg. Beiden Teams merkte man zu Beginn eine gewisse Verunsicherung an, wobei ein wenig überraschend der Abstiegskandidat aus Meuselwitz den Ton angab, ohne aber richtig gefährlich zu agieren. Jena hatte große Mühe in diesem Spiel anzukommen. Nach rund einer halben Stunde wachten die Gäste aber auf und kamen prompt zu guten Chancen. Just in dieser Phase ging der ZFC in Führung. Eine Freistoß-Hereingabe von Bürger köpfte Fischer ins Netz, Jena-Torwart Kunz verschätzte sich beim Herauslaufen (43.).

RL Nordost, 12. Spieltag

Aus der Halbzeit kam Carl Zeiss wieder mit viel Willen und Druck, Meuselwitz lauerte auf Konter. Mit einem weiteren Standard bauten die Hausherren ihren Vorsprung aus. Einen Eckball köpfte Trübenbach in der 55. Minute ins Tor. Trotz des erneuten Nackenschlags war den Männern aus dem Paradies der Wille nicht abzusprechen, nur die Genauigkeit ging ihnen vor des Gegners Tor komplett ab. Beispielsweise hatte Dahlke mehrmals einen Treffer auf Fuß beziehungsweise Kopf, doch wenn das Netz wackelte, dann von außen. Erschwerend kam in der 68. Minute hinzu, dass Kapitän Strietzel nach einen Foul an Trübenbach Gelb-Rot sah. Meuselwitz fuhr im Anschluss gefährliche Konter, bei Jena schien viel Luft entwichen zu sein. Der ZFC ließ seine Hochkaräter zwar liegen, konnte das aber verschmerzen, denn wenig später stand der Heimdreier fest. Der Jenaer Anschlusstreffer in der Nachspielzeit durch einen direkten Freistoß von Lämmel kam zu spät.

Chemnitz schlägt den Spitzenreiter

Erneut war der Tabellenführer am Freitagabend gefragt, musste sich diesmal allerdings geschlagen geben. Dabei brachte ein Blitzstart dem Berliner AK zunächst noch die frühe Führung gegen den Chemnitzer FC. Seaton köpfte nach fünf Minuten ungedeckt ein. Pech für die Gäste, die zu Beginn durch Mensah und Stagge bereits eine gute Doppelchance hatten. Anschließend verpasste der BAK das 2:0. Das ermöglichte den Gästen durch Kircicek auszugleichen (25.). Kurz vor der Pause zogen die Berliner das Tempo noch einmal an - ohne Erfolg. Der zweite Durchgang startete erneut mit einem Berliner Knall. Schneider wurde nicht attackiert, nahm aus der Distanz Maß und versenkte die Kugel sehenswert (49.). Aber die Tiffert-Elf wusste durch Brügmann erneut zu antworten (62.). In der 74. Minute gingen die Gäste dann in Führung. Chahed foulte Mensah im Sechzehner. Campulka verlud beim fälligen Strafstoß Zwick. Vier Zeigerumdrehungen weiter erhöhte Brügmann durch Zwicks Hosenträger auf 4:2 - zugleich der Endstand. Damit verdoppelte der Chemnitzer FC nicht nur die Niederlagen des BAK, sondern auch dessen Anzahl an Gegentoren.

Dem eindrucksvollen 5:0 gegen Hertha II ließ die VSG Altglienicke ein 1:1 im Stadtduell gegen Viktoria Berlin folgen. Mit einem wunderbaren Treffer in der 11. Minute brachte Uzan die Heimelf zunächst in Führung. Allerdings gelang es dem Gastgeber selbst in Überzahl nicht zu erhöhen, wodurch der Drittliga-Absteiger in der 66. Minute durch Seiffert zum Ausgleich und Endstand kam.

Die "Hertha Bubis" fingen sich derweil nach der deftigen Niederlage gegen Altglienicke und zuletzt vier Pleiten am Stück. Beim FSV Luckenwalde galt es für den Berliner Nachwuchs allerdings einen Rückstand zu drehen, nachdem Becker die Hausherren aus der Distanz in Führung geschlenzt hatte (16.). Jedoch ließ sich die Hertha durch den Rückstand nicht einschüchtern. Verdient war deshalb das 1:1 durch Gechter in der 44. Minute. Angestachelt vom Ausgleich übernahmen die Berliner im zweiten Durchgang das Kommando. Scherhant traf in der 63. Minute schließlich zur Führung. Luckenwalde versuchte noch einmal zurück ins Spiel zu kommen, gegen gallige Herthaner tat sich der Gastgeber aber schwer zu Chancen zu kommen. Es blieb beim vierten Berliner Saisonerfolg.

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