Es ist kein ganz normaler Wechsel, den Willy Caballero an diesem Sonntag vollzogen hat. Ohne einen emotionalen Social-Media-Beitrag zu verfassen, hat der 41 Jahre alte Argentinier seine schillernde Spielerkarriere beendet. Publik wurde es, weil ihn Leicester City als neuen Co-Trainer vorstellte.
Zuletzt hatte sich der FC Southampton, der wie Leicester gerade aus der Premier League abgestiegen ist, Chancen ausgerechnet, Caballero zu einer Vertragsverlängerung als Ersatztorhüter und Mentor der jungen Spieler zu bewegen. Doch stattdessen verlässt der Routinier die Saints nach eineinhalb Jahren, um die Karriere nach der Karriere zu beginnen.
In Leicester ist er der nächste prominente Trainer-Neuzugang mit Manchester-City-Vergangenheit. Mitte Juni hatten die Foxes mit dem früheren Europa-League-Sieger Enzo Maresca den bisherigen Co-Trainer von Pep Guardiola als neuen Chefcoach verpflichtet, der auch schon als U-23-Trainer bei ManCity tätig war. Mit Caballero, der von 2014 bis 2017 das himmelblaue Trikot trug, arbeitete der Italiener beim amtierenden Triple-Sieger zwar nie direkt zusammen, dafür waren beide einst für eineinhalb Jahre Teamkollegen beim FC Malaga.
Caballero ist nur eineinhalb Jahre jünger als sein neuer Chef
Nun soll Caballero als Marescas rechte Hand laut Leicesters Klubmitteilung seinen "reichen Erfahrungsschatz" aus zwei Jahrzehnten im Fußballgeschäft einbringen, zu denen nach der ManCity-Zeit auch vier Jahre beim FC Chelsea gehörten - Champions-League-Triumph 2021 inklusive. Der fünfmalige argentinische Nationalspieler ist nur eineinhalb Jahre jünger als Maresca, der bereits 2017 seine Trainerlaufbahn begonnen hatte.
Gelingt Leicester nach dem vermeidbaren Abstieg mit ManCity-Power der direkte Wiederaufstieg? Maresca hatte bereits durchblicken lassen, auch bei seinem Ex-Arbeitgeber nach Neuzugängen zu suchen. "Einer oder zwei von ihnen würden uns guttun", hatte er über mögliche Leihen von ManCity-Talenten unlängst gesagt. "City hat viele junge Spieler, die ich sehr gut kenne."
