Nach dem VAR-Debakel bei der Last-Minute-Niederlage gegen die Tottenham Hotspur hieß es für Liverpool, das Augenmerk wieder auf das Sportliche zu richten. Im Fokus stand natürlich Mac Allister, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte. Dennoch verfolgte Jürgen Klopp auch noch eine Woche später das Spiel gegen die Spurs - besonders personell: Die Reds mussten auf die gesperrten Jones und Diogo Jota verzichten. So ersetzte Elliott Jones im Mittelfeld und Alexander-Arnold und Darwin starteten für Gomez und Gakpo. Auf der Gegenseite vertraute Trainer De Zerbi im Vergleich zur 1:6-Klatsche wieder auf Nationalspieler Groß. Der zweite deutsche Legionär Dahoud nahm einen Platz auf der Bank ein.
Keine Reaktion nach dem VAR-Schock
Von Wut im Bauch oder einer Reaktion nach den VAR-Turbulenzen war bei den Reds zunächst nichts zu sehen. Vielmehr zeigten sich die Seagulls von Anfang an präsenter. Folgerichtig kam das Team von De Zerbi durch Standards zu ersten Torannäherungen (5., 6.), einzig durch Szoboszlais übermütigen Abschluss (8.) zeigten sich die Reds mal in der Offensive. Das frühe und mutige Anlaufen der Seagulls wurde schließlich in der 20. Minute belohnt. Nach einem Fehler im Aufbauspiel fing Adingra den Ball ab und nutzt aus, dass Alisson noch nicht ideal vor dem Tor stand.
Trotz eines Abschlusses von Salah (23.) warteten die Liverpooler Fans nach dem nächsten Schock vergeblich auf eine Reaktion. Baleba, der zwölfte Teenager, der diese Saison in der Premier League startete, fünf davon bei Brighton, hätte hingegen sogar die Führung erhöhen können (30.)
Salah aus dem Nichts
Dennoch durften die Gäste dank Fehler im Spielaufbau noch zwei Mal jubeln. Erst schaltete das Team von Jürgen Klopp nach Ballgewinn schnell um und spielte Salah im Strafraum frei (40.), dann verlor Groß im Sechzehner den Ball und wusste sich nur mit einem Foul zu helfen. Salah verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zur 2:1-Pausenführung (45.+1).
Nach Wiederanpfiff sollte sich eine unterhaltsame zweite Hälfte entwickeln. Innerhalb von nur fünf Minuten hatte erst Adingra die große Chance zum Ausgleich (50.) - und dann der zu Pause eingewechselte Gravenberch zum Liverpooler 3:1 (54., Latte). Nun wurden die Reds immer besser und kamen durch Gravenberch (65.) und Luis Diaz (68.) zu weiteren Möglichkeiten.
Dunk schockt Liverpool
Nach der besten Phase der Liverpooler jedoch der Rückschlag: Die Gäste-Abwehr schaute nur zu, Dunk bedankte sich und drückte nach einem Freistoß den Ball aus fünf Metern in die Maschen (78.). Nicht das letzte Mal, dass sich die Reds defensiv verletzlich zeigten, doch Joao Pedro verpasste es aus acht Metern, das Spiel erneut zu drehen (84.).
Weil danach einzig Luis Diaz mit seinem Versuch aus der Distanz für einen Hauch von Torgefahr sorgte, trennten sich die Seagulls und die Reds verdientermaßen mit einem 2:2. Nach der Länderspielpause wartet am 21. Oktober (13.30 Uhr) auf die Reds das Merseyside-Derby gegen Everton. Brighton fordert am selben Tag das nächste Top-Team. Ab 16 Uhr spielen die Seagulls bei Manchester City.