Alle Proteste umsonst: Schulz, Frings und Diego (v.r.) beschweren sich nach der Ampelkarte für Klose. dpa
Im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Bielefeld änderte Trainer Thomas Schaaf sein Team auf vier Positionen. Für Fritz (Gelbsperre), Baumann, Vranjes und Rosenberg (international gesperrt) liefen Schulz, Jensen, Hunt und Almeida auf. Sechs Wechsel bei Espanyol nach dem 1:3 beim FC Sevilla: Wie gewohnt hütete im UEFA-Cup Iraizoz für Kameni das Tor. Außerdem spielten David Garcia, Lacruz, Luis Garcia, Jarque und Tamudo für Velasco, Serran, Rufete, Eduardo Costa und Jonatas.
Dass Bremen nach dem 0:3 im Hinspiel gewillt war, das Wunder Wirklichkeit werden zu lassen, zeigte die Schaaf-Truppe zu Beginn. Es dauerte nur dreieinhalb Minuten bis zur Führung für die Hansestädter. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld sprang das Leder genau in den Lauf von Hugo Almeida. Der Portugiese war vor dem herausstürmenden Keeper Iraizoz am Ball und spitzelte das Leder über den Schlussmann ins Gehäuse der Katalanen.
So richtig aus dem Tritt brachte dies Espanyol aber nicht, auch wenn Bremen feldüberlegen blieb. Doch die Abwehrreihe der Spanier stand nun kompakter und ließ keine guten Gelegenheiten zu.
Halbfinale, Rückspiele
Eine ganz bittere Szene ereignete sich in der 20. Minute. Klose wurde leicht am Arm berührt und ließ sich knapp außerhalb des Strafraums fallen. Da er bereits in der 2. Minute wegen eines Fouls die Gelbe Karte sah, zeigte ihm Referee Layec die Ampelkarte. Eine harte, aber regelkonforme Entscheidung. Damit war den Bremern der Wind aus den Segeln genommen. Werder kämpfte dennoch in Unterzahl weiter und hatte sichtlich mehr vom Spiel, doch in der Offensive fehlte mit einem Mann weniger die Durchschlagskraft. Währenddessen erweckte Espanyol nicht den Eindruck, durch ein eigenes Tor die Entscheidung herbeiführen zu wollen.
Auch wenn die Gelb-Rote Karte vertretbar war - souverän wirkte Referee Layec in der ersten Hälfte nicht. Als Ito Diego am Trikot zerrte, zeigte er Zabaleta die Gelbe Karte (28.), der mit der Szene überhaupt nichts zu tun hatte. Kurz vor der Halbzeit wurde Almeida für einen harmlosen Rempler verwarnt. Der Portugiese wurde indes zweimal im Luftkampf hart angegangen. Für ein ähnliches Vergehen hatte Klose die erste Verwarnung gesehen. Beide Male gab es nicht einmal Freistoß für Almeida. Eine klare Linie war bei Layec somit nicht zu erkennen.
Die endgültige Entscheidung: Espanyols Spieler bejubeln den 2:1-Siegtreffer durch Lacruz. dpa
Torchancen konnten sich die Werderaner bis zum Pausenpfiff nicht mehr erspielen. Werder-Trainer Thomas Schaaf reagierte deswegen und brachte mit Schindler für Owomoyela eine weitere Offensivkraft. Doch dies half nichts mehr. Denn bereits in der 50. Minute platzte der Bremer Traum vom Finale wie eine Seifenblase. Eine harmlose Flanke von links wollte Reinke abfangen, der Schlussmann der Bremer ließ jedoch das Leder nach vorne abprallen, so dass Coro nur noch zum 1:1 abstauben musste. Nach dieser zweiten, spielentscheidenden Schlüsselszene erfolgte der endgültige K.o. nur elf Minuten später. Lacruz gewann nach einer Ecke von Luis Garcia das Kopfballduell gegen Schulz und traf zum 2:1 für Barcelona.
Die Partie war entschieden - und dementsprechend hatte die Begegnung in der Folgezeit nur noch den Charakter eines Freundschaftsspiels. Schiedlich friedlich lief die Partie ohne große Höhepunkte dem Ende entgegen.
Bremen verpasst den ersten Einzug der Vereinsgeschichte in ein UEFA-Cup-Finale. In Glasgow trifft Espanyol am Mittwoch, 16. Mai auf den Ligakonkurrenten und Vorjahressieger FC Sevilla. Werder muss am Sonntag in Berlin gewinnen, um seine Meisterchancen zu wahren.