Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht sah nach dem 2:0-Heimerfolg gegen den SV Sandhausen keinen Grund, seine Startaufstellung umzubauen. Der zuletzt fragliche Bellarabi (Wade) wurde rechtzeitig fit. Die "Löwen" liefen somit zum dritten Mal in Folge in der gleichen Formation auf.
Fürths Trainer Michael Büskens musste zur neuen Saison ohne die nach Mainz abgewanderten Caligiuri und Allagui auskommen. Dafür schenkte er Rückkehrer Kleine sowie den aus Braunschweig verpflichteten Onuegbu zugleich sein Vertrauen. Der unter Knieproblemen leidende Nöthe nahm auf der Bank Platz.
Von Beginn an zeigten die Gastgeber, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Vor rund 20.000 Zuschauern waren die Braunschweiger vom Fleck weg hellwach. Sie suchten die Zweikämpfe, gingen hohes Tempo und waren insgesamt die giftigere Mannschaft. Erste Torchancen durch Boland (6.) und Kumbela (9., 15.) ließen nicht lange auf sich warten. Von den Fürthern kam bis dahin herzlich wenig. Vor allem in der Vorwärtsbewegung leisteten sich die Franken zu viele Fehlpässe, so dass Braunschweigs Schlussmann Petkovic lange Zeit nicht ernsthaft gefordert wurde.
DFB-Pokal
Im Großen und Ganzen war es ein ansehnliches Spiel, vor allem, weil die "Löwen" beherzt zu Werke gingen. Nur verpassten sie es, das Tor zu machen. So spielten Dogan, der wunderbar von Bellarabi in Szene gesetzt wurde, die Nerven einen Streich. Der 30-Jährige schoss aus erstklassiger Position über das Tor (25.). Kurz darauf wurde es auf der Gegenseite erstmals gefährlich. Nach einer Ecke köpfte Müller unter Bedrängnis knapp links vorbei (28.). Die Partie wurde nun munterer, weil auch der Zweitligist etwas besser ins Match fand. In der 36. Minute hatten die Gäste dann auch gleich die Doppelchance durch Onuegbu und Haas. Der Nigerianer wurde von Henn geblockt, während Haas gegen Petkovic den Kürzeren zog, ehe sein zweiter Versuch in der ungeordneten, aber vielbeinigen Abwehr hängen blieb. Fast im Gegenzug rettete Kleine in höchster Not vor Kumbela (37.), so dass es torlos in die Kabinen ging.
Gegen den Ex: Petkovic faustet den Ball vor seinem ehemaligen Kollegen Onuegbu weg. imago
Wer seine Chancen nicht nutzt, der bekommt die Quittung
Nach dem Seitenwechsel gab es zunächst keine Wechsel, dafür umso intensivere Zweikämpfe. Beide Mannschaften suchten die Duelle und gaben keinen Zentimeter Rasen verloren. Die Begegnung wurde zu einem echten Pokal-Fight. Das gefälligere Team blieb die Eintracht, die aber weiterhin viel zu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten umging. Dogan köpfte links vorbei (53.), während Kumbela zuerst an Grün scheiterte, ehe er Sekunden später hauchdünn neben den rechten Pfosten schoss (58.). Zehn Minuten danach scheiterte Bellarabi, der zuvor Kleine nass gemacht hatte, ebenfalls an Grün, ehe Kumbela in aussichtsreicher Position über den Ball schlug (72.).
Den Fürthern hingegen fehlte es an Ideen und Kreativität in der Offensive. Das Kurzpassspiel funktionierte nicht, während die langen Bälle meist eine leichte Beute für die gegnerische Abwehr waren. Folglich kamen die "Kleeblätter" nicht über Ansätze hinaus. Weil aber auch Kruppke nach 84 Minuten zu ungenau war, ging die Begegnung in die Verlängerung.
Und diese begann gleich mit einem Paukenschlag. Der mittlerweile eingewechselte Nöthe legte etwas unfreiwillig für Nehrig auf, der nicht lange fackelte und vom rechten Strafraumeck sehenswert ins kurze Eck traf (91.). Die "Löwen" waren nun gefordert und sie drängten fortan auf den Ausgleich. Torsten Lieberknecht unterstützte dies und brachte mit Fetsch einen dritten Stürmer. Dieser hatte allerdings nicht die nächste großkalibrige Möglichkeit. Vielmehr war es Dogan, der nach einer Ecke aus fünf Metern unbedrängt knapp neben das Tor köpfte (104.).
Der Sturmlauf der Braunschweiger hielt weiter an, während die Franken nur noch darauf bedacht waren, das Ergebnis zu halten. Das ging nicht gut, denn in der 106. Minute schlug die Stunde von Fetsch. Nach feiner Vorarbeit von Bellarabi stand der 21-Jährige goldrichtig und markierte aus kurzer Distanz den verdienten Ausgleich. Die Eintracht bekam nun die "zweite Luft" und drängte auf die Entscheidung und wurde eine Minute vor dem Ende eiskalt erwischt. Dogan vertändelte den Ball gegen Haas, der den in dieser Szene unglücklich agierenden Petkovic per Flachschuss aus 16 Metern überwand und damit den 2:1-Endstand besorgte.
Die Auslosung für die nächste Runde des DFB-Pokals geht am Samstag, den 21. August, über die Bühne. Sportlich müssen die Braunschweiger am selben Tag vor heimischem Publikum gegen den SV Wehen Wiesbaden antreten. Tags darauf steigt die SpVgg Greuther Fürth in die neue Saison ein. Am 1. Spieltag der 2. Bundesliga ist der Karlsruher SC zu Gast.