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Bobic spricht, Flick beim Rapport: DFB und DFL im Fokus

Was heute bei DFB und DFL ansteht

Bobic spricht, Flick beim Rapport: Die Brennpunkte des Tages

Heute in Frankfurt im Fokus: Fredi Bobic, Hans-Joachim Watzke und Hansi Flick (v.li.).

Heute in Frankfurt im Fokus: Fredi Bobic, Hans-Joachim Watzke und Hansi Flick (v.li.). imago images (3)

Während die WM in Katar heute erstmals pausiert, werden in Frankfurt am Main die Weichen für die Zukunft des deutschen Fußballs gestellt. Sowohl beim DFB als auch bei der DFL geht es um entscheidende Personalien. Drei Brennpunkte stehen im Fokus.

Brennpunkt Bundestrainer

Als Hansi Flick 2021 auf Joachim Löw folgte, war er die Wunschlösung schlechthin. Schon eineinhalb Jahre später ist seine Zukunft auf einmal offen: Weil auch ihm beim deutschen WM-Debakel in Katar Fehler unterliefen und jetzt auch noch sein "erster Ansprechpartner und Freund", Oliver Bierhoff, beim DFB Geschichte ist, ist nicht mehr sicher, dass er seinen bis 2024 gültigen Vertrag erfüllt.

An diesem Mittwoch ist er von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke zum Krisentreffen einbestellt. Flick soll seine Analyse zum WM-Aus vorlegen und Perspektiven Richtung Heim-EM 2024 vorlegen. Mutmaßlich am Vormittag dürfte das Gespräch beginnen. Flicks Statement zum Abschied von Bierhoff - bemerkenswerterweise verbreitet über die offiziellen DFB-Kanäle - ließ am Dienstag bereits erahnen, dass auch Flick ein paar Fragen an Neuendorf und Watzke mitbringen wird.

Finden alle Seiten eine Basis über eine auch weiterhin vertraute und harmonische Zusammenarbeit, wie sie für Flick essenziell ist? Dass er hinwirft, ist nicht ausgeschlossen, aber auch nicht sonderlich wahrscheinlich: Er müsste dann auf viel Geld verzichten.

Brennpunkt Bierhoff-Nachfolge

In der DFB-Zentrale wird mit Sicherheit auch Thema sein, wer auf Bierhoff folgen könnte - nicht zuletzt davon könnte Flick seine Zukunft abhängig machen. Der bisherige Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie hatte ursprünglich Teil des Krisentreffens an diesem Mittwoch sein sollen, sich dann aber bereits am Montag mit dem DFB auf eine Vertragsauflösung geeinigt.

Der erklärte Wunschkandidat des DFB für die Bierhoff-Nachfolge ist Fredi Bobic, der aktuell Sport-Geschäftsführer bei Hertha BSC ist. Matthias Sammer, über den seit Tagen spekuliert wird, kann sich dagegen nur eine Beraterrolle - wie aktuell bei Borussia Dortmund - vorstellen und steht für ein Amt beim DFB nicht zur Verfügung.

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Eine schnelle Entscheidung in Sachen Bierhoff-Nachfolge - und ob die Strukturen beim Verband überhaupt bleiben sollen, wie sie zuletzt waren - ist nicht zu erwarten. Bobic hat sich bisher noch nicht konkret zu seinen Zukunftsplänen geäußert. Aber: Heute um 11.30 Uhr ist in Berlin eine Medienrunde mit dem Europameister von 1996 anberaumt. Unwahrscheinlich, dass er dabei nur über die Lage bei Hertha BSC befragt wird.

Brennpunkt DFL

Watzke und Bobic haben an diesem Mittwoch noch einen zweiten Termin: Am Abend kommt der DFL-Aufsichtsrat, dem beide angehören - Watzke als Vorsitzender -, in einer Sitzung zusammen. Dabei soll der Aufhebungsvertrag mit DFL-Chefin Donata Hopfen abgesegnet werden, über deren bevorstehendes Aus der kicker am Sonntag exklusiv berichtet hatte.

Axel Hellmann, Vorstand von Eintracht Frankfurt und DFL-Präsidiumsmitglied, sowie Oliver Leki, Vorstand des SC Freiburg und stellvertretender DFL-Aufsichtsratsvorsitzender, sind bereit, bis zum Ende der laufenden Saison die dringend zu erledigenden Aufgaben bei der DFL im Zusammenspiel mit Watzke anzugehen. Beide bleiben dabei in ihren Positionen bei ihren Klubs.

Wer auf Hopfen, die erst am 1. Januar in die großen Fußstapfen von Christian Seifert getreten war, folgen könnte, ist noch offen. Die Interimslösung mit Hellmann und Leki würde der DFL Zeit verschaffen, diese Frage in Ruhe zu klären.

jpe