Real Madrids Trainer Santiago Solari überraschte nicht nur den Gegner, indem er die Blancos mit einer Dreierkette (Varane, Sergio Ramos, Nacho) auflaufen ließ. Mit Fede Valverde und Reguilon standen zudem zwei eher unbekannte Gesichter in der Startelf der Königlichen, in der sich aber auch Casemiro, Modric, Benzema und der zuletzt formstarke Vinicius wiederfanden. Wenig überraschend saß Isco wieder nur auf der Bank.
Spielerisch präsentierten sich die Gäste in guter Verfassung. Real hatte zwar in der ersten halben Stunde gerade mal etwas mehr als 30 Prozent Ballbesitz, strahlte dabei aber weit mehr Gefahr aus. Die Madrilenen trugen ihre Angriffe blitzartig nach vorne vor, rissen so immer wieder Lücken und gingen auf diese Art und Weise nach 13 Minuten in Führung: Benzema spritzte auf links davon, wurde dann aber ebenso geblockt wie Carvajal, doch dann landete das Leder vor den Füßen von Modric. Der Weltfußballer nahm Maß und schweißte die Kugel genau in die Maschen - schöner Schuss, schönes Tor, allerdings auch leicht abgefälscht.
Betis fehlen die Ideen - bis zur 68. Minute
Von Betis, mit dem ehemaligen Dortmunder Bartra in der Innenverteidigung, war wenig zu sehen. Die Gastgeber hielten zwar kämpferisch dagegen, allerdings fehlten vorne die Mittel. Anders Real, das sich durch Modric (25.), Vinicius (30.) und Valverde (34.) dem 2:0 näherte. Den Königlichen war in Hälfte eins aber ebenso wenig ein weiterer Treffer vergönnt wie auf der Gegenseite Canales, der einen direkten Freistoß aus exzellenter Position (20 Meter, zentral) knapp über den Kasten zirkelte (42.).
Durchgang zwei kam zunächst etwas schleppend daher. Real machte nicht mehr als nötig und überließ das Feld Betis, das lange anrannte, zunächst aber die Lücken nicht fand. Nicht so in der 68. Minute, als Canales steil geschickt wurde, sich dann nicht lumpen ließ und Madrids Schlussmann Navas überwand. Der grenzenlose Jubel der Andalusier wurde zwar jäh unterbrochen, weil eine Abseitsposition vom Videoschiedsrichter überprüft wurde, kannte nach Anerkennung des Treffers dann aber keine Grenzen mehr.
Real hatte für seine zu passive Spielweise die Quittung bekommen und geriet nach dem 1:1 noch stärker unter Druck. Betis hatte Blut geleckt, wollte nun noch mehr, konnte das Blatt letztlich aber doch nicht wenden und stand sogar nach 90 Minuten ganz mit leeren Händen da. Weil der eigene Keeper Pau Lopez sich verspekulierte! Bei einem Freistoß des eingewechselten Dani Ceballos stand der 24-Jährige komplett falsch und war dann machtlos, als es hinter ihm zum 1:2-Endstand einschlug.