Betis-Trainer Manuel Pellegrini tauschte nach dem 1:3 gegen Atletico in der Liga und dem daraus resultierenden Rutsch aus den Champions-League-Rängen gleich ein halbes Dutzend seiner Feldspieler aus, unter anderem nahmen die ehemaligen Bundesliga-Legionäre Bartra (BVB) und Guardado (Leverkusen) sowie Altmeister Joaquin zunächst auf der Bank Platz, Sergio Canales rückte als Kapitän neu in die Mannschaft.
Trotz der großen Rotation traten die Südspanier wie gewohnt und erwartet ballsicher auf, die SGE überließ den Béticos die Kugel und wartete auf Konter.
Frankfurts Coach Oliver Glasner konnte mit dem Auftritt beim 4:1 bei Hertha sehr zufrieden sein, er nahm keine Wechsel vor und ließ seine Mannschaft wieder im 3-4-2-1 - also erneut sehr offensiv ausgerichtet - auflaufen.
Kostic-Flanke ins Tor - Kamada antwortet Fekir
Doch auch defensiv stand die Eintracht in der ersten Hälfte meist äußerst gut geordnet, lediglich Hinteregger verschätzte sich in den ersten Sekunden (2.). Nach vorne passierte zwar wenig, doch einmal mehr konnte man sich auf die präzisen Hereingaben von Kostic verlassen. Dieser suchte in der 14. Minute aber wohl keinen Mitspieler, sondern zog die Kugel von links ins lange Eck, Bravo kam nicht mehr ran und die Eintracht führte.
Europa League, Achtelfinal-Hinspiele
Anschließend taten sich die Spanier schwer, fanden kein Mittel und verstrickten sich ein wenig in Zweikämpfe. Umso überraschender gelang dann aber der Ausgleich, da Knauff die Kugel im Aufbau verlor und Ndicka gegen Fekir nicht ins Duell kam. Der Franzose schlenzte den Ball unhaltbar ins lange Eck (30.).
Das Estadio Benito Villamarin bebte aber nur kurz, denn beinahe im Gegenzug profitierten die Adler von einem Fehler Edgars im Aufbau, Lindström legte quer für Kamada, der den alten Abstand wieder herstellte und die SGE mit einer Führung in die Kabine schickte (32.).
Borré vergibt gleich mehrfach
Personell unverändert nahm das Spiel im zweiten Abschnitt schnell an Fahrt auf, da Aitor Ruibal mit dem Arm im Strafraum in einen Ball rutschte, Borré scheiterte aber recht kläglich vom Punkt an Bravo (52.).
Das wäre beinahe direkt bestraft worden, doch Canales wurde im letzten Moment von Ndicka und Tuta gestoppt (54.), auf der anderen Seite verzog Kostic knapp (55.). Und auch Borré sollte weiterhin der Treffer verwehrt bleiben, er traf zweimal aus aussichtsreicher Position nur den Körper von Bravo (65.,67.).
Wo blieben eigentlich die Gastgeber? Pellegrini brachte unter anderem Joaquin zur Stundenmarke, gefährlich wurden die Béticos aber eigentlich nur über Konter nach Frankfurter Ecken, worauf sich die SGE in der Schlussphase aber einstellte.
Und so ließen die Hessen tatsächlich bis zum Abpfiff nichts mehr zu, lediglich Borré war es noch einmal vorbehalten, seine vierte und letzte Chance des Spiels zu vergeben (84.), in der Nachspielzeit scheiterte Kostic dann an Bravo (90.+3), anschließend war Schluss.
Damit konnte erstmals eine deutsche Mannschaft im Estadio Benito Villamarin gewinnen, auch wenn die SGE eine noch bessere Ausgangslage verpasste.
Real Betis spielt am kommenden Sonntag in La Liga zuhause gegen Bilbao, die Frankfurter sind ebenfalls am Sonntag gefordert, wenn es für die SGE gegen Aufsteiger Bochum geht (17.30 Uhr). Nächsten Donnerstag (21 Uhr) findet das Rückspiel zwischen Betis und Frankfurt bei der SGE statt.