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Bescheiden zum Höhenflug: Heidenheims Maloney vor Debüt im US-Team

Defensivspieler kickte vor anderthalb Jahren noch in der 3. Liga

Bescheiden zum Höhenflug: Heidenheims Maloney vor Debüt im US-Team

Sprungbrett Heidenheim: Lennard Maloney steht vor seinem Debüt für die USA.

Sprungbrett Heidenheim: Lennard Maloney steht vor seinem Debüt für die USA. getty images (2)

Heidenheim ist nicht gerade als Sammelbecken für große Stars bekannt. Das Team von der Brenz kommt über das Kollektiv, und so ist es gar nicht mal so verwunderlich, dass der FCH noch keinen Nationalspieler hervorgebracht hat. Doch damit könnte es bald vorbei sein.

Dabei war Lennard Maloney im Sommer 2022 noch meilenweit von internationalen Meriten entfernt. Der 24-Jährige kickte bei Borussia Dortmund überwiegend in der zweiten Mannschaft, kam auf 27 Einsätze (ein Tor). Dazu kamen zwei Kurzeinsätze in der ersten Mannschaft unter Trainer Marco Rose. 

Vorschau

Der Defensivspieler entschied sich für eine Luftveränderung, wechselte nach Heidenheim - und damit nahm seine Karriere Fahrt auf. "Seit er bei uns ist, spielt er herausragend", sagte FCH-Coach Frank Schmidt nach dessen Länderspielnominierung. "Es ist unfassbar, was dieser Mensch und Spieler für eine Einstellung hat und dass er so bescheiden ist."

Maloney etablierte sich beim FCH schnell, spielte zunächst in der Innenverteidigung, dann im defensiven Mittelfeld. Nach dem Aufstieg überzeugte er weiter auf dieser Position - so sehr, dass US-Nationaltrainer Gregg Berhalter auf ihn aufmerksam wurde. Dieser zeigte sich besonders vom "Teamplayer" Maloney beeindruckt, von dessen "Emotionen und Leidenschaft" auf dem Rasen: "Wie er seine Mitspieler beklatscht, wie er in die Zweikämpfe geht, er ist ein wirklich engagierter und teamorientierter Spieler", sagte Berhalter, der selbst Bundesliga-Erfahrung vorzuweisen hat. Beeindruckend ist aber vor allem Maloneys Laufstärke, nach sieben Spieltagen ist er der mit Abstand laufstärkste Spieler der Bundesliga. Insgesamt knapp 90 Kilometer hat er schon abgespult.

Maloney spielte auch schon für Deutschland

Bereits am Samstag könnte Maloney im Testspiel gegen Deutschland (21 Uhr) sein Debüt feiern. Dabei hätte es theoretisch auch andersherum kommen können: Der Sohn eines amerikanischen Air-Force-Veteranen und einer deutschen Mutter wäre auch für den DFB spielberechtigt und kam 2017 immerhin auf zwei Einsätze mit der deutschen U 18 und einen mit der U 19. 

Doch das Herz des gebürtigen Berliners, der aus der Union-Jugend stammt, "schlägt eher für die USA, das kann ich auch nicht erklären". Seitdem er Fußball spiele, so Maloney, sei es "ein großer Traum", für die USA aufzulaufen. Aber: "Dass es ausgerechnet gegen Deutschland geht, ist natürlich ein ganz besonderes Highlight."

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