Bundesliga Play-offs

Katastrophales Schlussviertel: Titelverteidiger Berlin bricht gegen Ulm komplett ein

BBL, Play-offs, Viertelfinale

Katastrophales Schlussviertel: Titelverteidiger Berlin bricht gegen Ulm komplett ein

Alba Berlin hat beim Play-off-Auftakt gegen ratiopharm Ulm eine krachende Niederlage eingesteckt. Kann der Meister zurückschlagen?

Alba Berlin hat beim Play-off-Auftakt gegen ratiopharm Ulm eine krachende Niederlage eingesteckt. Kann der Meister zurückschlagen? picture alliance / Eibner-Pressefoto

Mit Spannung wurde das Auftaktmatch der Play-offs am Sonntag erwartet. Weniger, weil Herausforderer Ulm in Spiel 1 allzu große Chancen im Gastspiel bei Alba Berlin zugetraut worden waren. Viel entscheidender schien die Frage: Ist Berlin schon zum Play-off-Start in Topform oder brauchen die Hauptstädter nach der langen Doppelsaison in BBL und Euroleague noch etwas Zeit?

Die Antwort fiel deutlich aus - allerdings auch recht unerwartet. Dann nach drei Vierteln auf Augenhöhe mit mutigen, konzentriert spielenden Ulmern brach der Titelverteidiger im Schlussabschnitt komplett ein. Ein eiskalter 22:0-Run der Donaustädter und fast fünf Minuten ohne Korberfolg der Gastgeber sorgten für eine schnelle Entscheidung. Zwischenzeitlich zog Ulm auf 27 Punkte davon. Am Ende stand es 88:64.

Intensität war nicht da, wir haben fast verschlafen gewirkt. So gewinnt man kein Play-off-Spiel.

Johannes Thiemann

Für Berlin lief in dieser Phase fast gar nichts mehr zusammen, erst ein freier Dreier von Maodo Lo brach den Bann, am Ende standen trotzdem nur magere zehn Punkte in Viertel 4 zu Buche (nur 20 waren es in der kompletten zweiten Hälfte), während Ulm ein Feuerwerk abbrannte.

BBL, Play-offs, Viertelfinale

Vor allem Yago dos Santos (24 Punkte) und der gut aufgelegte Bruno Caboclo (16 Punkte, fünf Rebounds) überzeugten mit Offensivdrang und notwendiger Ruhe.

"Das war heute leider gar nichts. Wir haben offensiv keinen Rhythmus gefunden, die Ulmer haben es gut gemacht", sagte Johannes Thiemann später bei "MagentaSport". "Intensität war nicht da, wir haben fast verschlafen gewirkt. So gewinnt man kein Play-off-Spiel."

Gavel sieht den Druck bei seinem Team

Der Nationalspieler selbst hatte noch versucht, nach der Halbzeit voranzugehen und sein Team mitzureißen. Mit elf Punkten und fünf Rebounds war er dann zwar auch der beste Akteur der Berliner, hatte aber wie der Rest der Mannschaft nicht seinen besten Tag erwischt.

Für Berlin bedeutet die unerwartet deutliche Niederlage vor allem großen Druck vor Spiel 2 der Best-of-five-Serie, die - anders als in den übrigen Viertelfinals - im 1-1-1-Modus stattfindet. Das heißt: Bei der nächsten Partie am kommenden Mittwoch haben die Ulmer schon Heimvorteil und könnten mit einem weiteren Sieg den ersten Matchball für das dritte Spiel, das wiederum an der Spree stattfindet, bekommen. "Das ist eine große Chance für uns. Wir werden an ein paar Dingen arbeiten und sind dann bereit", sagte Brandon Paul bei "MagentaSport".

Etwas zurückhaltender stufte Head Coach Anton Gavel die Ausgangslage ein. "Wir spielen gegen den amtierenden Meister, letztlich war es nur ein Spiel. Der Druck lastet jetzt auf uns. Wir müssen diesen Sieg jetzt bestätigen."

pau

Arenen und Stadthallen: Das sind die Schauplätze der BBL