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Tour de France: Zuschauer nach Tour-Massensturz identifiziert

Vingegaards Appell an die Fans

Bericht: Zuschauer nach Tour-Massensturz identifiziert

Chaos inklusive: Die Tour lebt und leidet unter die vielen Fans. 

Chaos inklusive: Die Tour lebt und leidet unter die vielen Fans.  IMAGO/Moritz Müller

Nach dem durch einen Zuschauer ausgelösten Massensturz am Sonntag ermittelt einem Medienbericht zufolge die Polizei. Wie die Zeitung "Le Parisien" am Sonntag berichtete, hat die Gendarmerie eine Untersuchung eingeleitet - der Zuschauer sei identifiziert worden.

Die Person war auf der 15. Etappe etwa 128 Kilometer vor dem Ziel zu weit auf der Straße und streckte seinen Arm heraus. Offenbar hielt der Zuschauer ein Smartphone in der Hand. Der an der Spitze des Feldes fahrende US-Amerikaner Sepp Kuss berührte den Arm, stürzte und riss rund 20 Fahrer mit zu Boden. Seinen Teamkollegen Nathan van Hooydonck erwischte es richtig übel, er blieb lange liegen und erlitt zahlreiche Abschürfungen, nahm das Rennen aber wieder auf. In den Bergen ist Kuss der wichtigste Helfer im Jumbo-Visma-Team von Titelverteidiger Jonas Vingegaard.

"Idealerweise würde das nicht passieren, aber es ist das größte Radrennen der Welt und viele Leute wissen nicht genau, was vor sich geht", sagte Kuss nach der Etappe. "Es gab eine Verengung der Straße in einer Stadt. Wir versuchten gerade, das Feld zu verlangsamen, um die Ausreißer ziehen zu lassen, und leider wollte jemand am Rande ein Selfie machen. Ich habe das nicht wirklich kommen sehen."

Vingegaards Appell an die Fans

110. Tour de France

Kuss gab zu Protokoll, dass ihn das Adrenalin über den Tag gebracht hätte und Anführer Vingegaard appellierte auf der Pressekonferenz an die Zuschauer: "Stehen Sie nicht auf der Straße und machen Sie keine Fotos."

Die Zuschauer waren bereits in den letzten Tagen mehrfach Thema. Tags zuvor waren nach einer Attacke von Tadey Pogacar die Begleitmotorräder im Weg, da sie im dichten Spalier der Menschen zu spät Platz machen konnten.

Am Freitag beklagten sich die Fahrer, dass sie nach der Bergankunft auf dem Col du Grand Colombier anschließend den gleichen Weg wieder hinunterrollen mussten, um zu ihren Teambussen zu gelangen - im allgemeinen Chaos zwischen aufgepeitschten wie alkoholisierten Anhängern und Autos. Georg Zimmermann fand dies den "unangenehmsten Teil des Tages", Wout van Aert erlebte das Hinabrollen gar als "lebensgefährlich".

Sprinter Jordi Meeus vom Team Bora-hansgrohe hat am Mittwoch wegen eines ähnlichen Vorfalls beinahe einen Sturz auf der elften Etappe erlebt. Zuvor hatte der Belgier Steff Cras einen Zuschauer für sein Aus bei dieser Tour verantwortlich gemacht, nachdem er auf der achten Etappe gestürzt war.

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