Int. Fußball

Real: Wird mit Bellinghams Sperre ein "Exempel statuiert"?

Reals Top-Torjäger hat einen eigenen Ansatz

Bellingham ärgert Sperre: "Sie versuchen, ein Exempel zu statuieren"

Er konnte sein Pech kaum fassen: Jude Bellingham beim Auswärtsspiel in Valencia.

Er konnte sein Pech kaum fassen: Jude Bellingham beim Auswärtsspiel in Valencia. imago images

Mit 16 Treffern aus 22 Ligaspielen führt Jude Bellingham das vereinsinterne Torjäger-Ranking bei Real Madrid deutlich an. Kein anderer Profi der Königlichen kommt auf eine zweistellige Anzahl an Toren - auch wenn die Brasilianer Vinicius Junior (9) und Rodrygo sowie der Spanier Joselu (je 8) daran kratzen.

Weil Bellingham auch ansonsten eine gewichtige Rolle in Reals Spiel einnimmt, was er nicht zuletzt mit seinem Assist gegen RB Leipzig im Achtelfinal-Rückspiel der Königsklasse (1:1) unterstrich, tut die vom spanischen Ligaverband ausgesprochene Zwei-Spiele-Sperre vom Mittwochmittag weh. Freilich ist es angesichts der Duelle mit Celta Vigo (17.) und CA Osasuna (10.) wohl verkraftbar. Doch am liebsten hätte Trainer Carlo Ancelotti den Engländer in beiden Spielen auf dem Platz.

Im Interview bei Movistar+ nahm Bellingham Referee Jesus Gil Manzano durchaus in Schutz ("Uns muss klar sein, dass er ein Mensch ist"), erklärte aber auch unmissverständlich in Richtung der Sportrichter: "Ich finde, sie hätten mehr gesunden Menschenverstand walten lassen sollen."

In seinem Verhalten sah Bellingham vordergründig keinen Fehler. "Ich rannte auf eine Weise zu ihm, die ähnlich der meiner Mitspieler war." Und der Ärger war nach dem nicht gegebenen 3:2-Siegtreffer in der Nachspielzeit allzu menschlich. Der unermüdliche Antreiber hatte aber nicht wegen seiner Aggression, sondern einer vermeintlichen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte gesehen.

"Ich hab ihm einen Vorwand gegeben, mich hinauszustellen"

Doch hatte Bellingham den spanischen Referee wirklich beschimpft? Real argumentiert, dass Bellingham lediglich "it's a fucking goal" gerufen haben soll. Der 27-malige englische Nationalspieler (zwei Tore) hat seinen eigenen Ansatz, was seine Sperre betrifft: "Weil ich neu in La Liga bin, habe ich das Gefühl, als würden sie versuchen wollen, ein Exempel zu statuieren. Damit bin ich fein, weil letzten Endes muss ich die Verantwortung für meine Handlungen tragen, und ich hab ihm einen Vorwand gegeben, mich hinauszustellen."

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Real wird allerdings gegen das Strafmaß vorgehen, was Bellingham befürwortet -"weil ich finde, dass zwei Spiele dafür etwas lächerlich sind". Wenn die Berufung keinen Erfolg haben sollte, will Bellingham das Team "von der Tribüne aus bestmöglich unterstützen".

Die Vergangenheit zeigt aber, dass die Chancen auf eine Reduzierung nicht so schlecht stehen. In dieser Saison hatte Real mit einer Berufung bereits Erfolg: Nach dem völlig unnötigen Platzverweis für Kapitän Nacho beim Spitzenspiel gegen Girona (3:0) erwirkten die Königlichen eine Reduzierung von drei auf zwei Spiele Sperre.

msc

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