VfL-Coach Rüdiger Ziehl baute auf die selbe Startelf wie beim 3:1 im Hinspiel, sein Gegenüber Holger Seitz brachte Will für Shabani und Rochelt für Zirkzee. Das Offensiv-Trio der Bayern bestand erneut aus Davies, Wriedt und Jeong - drei Spielern, die bereits für die Profis des FCB aufliefen.
Mai patzt hinten und trifft vorne
Gleiches gilt auch für Innenverteidiger Lars Lukas Mai - doch der 19-jährige Abwehrchef dämpfte die Aufstiegshoffnungen der FCB-Reserve bereits früh mit einem haarsträubenden Aussetzer. Als letzter Mann verlor der U-19-Nationalspieler den Ball an Hanslik und der Doppeltorschütze aus dem Hinspiel bedankte sich frei vor Hoffmann mit dem 1:0 für Wolfsburg (8.). Die Bayern bemühten sich im Anschluss zwar nach Kräften, fanden ihren offensiven Rhythmus aber erst nach rund einer halben Stunde: Wriedt blieb an einer hervorragenden Rettungsaktion von VfL-Verteidiger Ziegele hängen (28.).
Fünf Minuten später entschied der Bayern-Angreifer das Privatduell dann für sich: Dank einer hervorragenden Ballannahme kam Wriedt links im Strafraum an Ziegele vorbei und legte den Ball anschließend in den Rücken der Abwehr, wo Rochelt per Flachschuss den Ausgleich markierte (33.). Die Bayern kamen nun immer besser ins Spiel - und ausgerechnet durch Mai zum Führungstreffer. Der Abwehrmann traf per Kopf zum 2:1 und machte seinen Patzer vor dem 0:1 wieder gut - allerdings auch, weil Wolfsburgs Keeper Menzel zuvor unter einer Rochelt-Ecke hindurchgetaucht war (42.).
Aufstiegsspiele zur 3. Liga
Doppelpacker Wriedt macht das Comeback perfekt
Zum Pausenpfiff fehlte den Bayern somit nur noch ein Tor, um die Partie auf Kurs Verlängerung zu lenken - und das erzielten die Hausherren bereits kurz nach dem Seitenwechsel: Bei einem feinen Davies-Pass versagte die Wolfsburger Abseitsfalle, sodass gleich zwei Bayern-Akteure frei auf Menzel zulaufen konnten. Jeong legte quer zu Wriedt, der den Ball zum 3:1 über die Linie schob (49.). Und der Bayern-Angreifer, der Ende des ersten Durchgangs noch Glück gehabt hatte, nicht mit Gelb-Rot vom Platz zu müssen, stand wenig später erneut goldrichtig: Nach feinem Lupfer von Will blieb Feldhahn aus fünf Metern zunächst an Franke, dann an Menzel hängen, ehe Wriedt aus kurzer Distanz abstaubte (65.).
Die Wolfsburger, nach der frühen Führung eigentlich in einer komfortablen Situation, waren nun gefordert und antworteten mit zahlreichen Flanken in Richtung ihres großgewachsenen Stürmers Kramer: Der Slowene kam gleich zu drei guten Kopfballmöglichkeiten, beförderte den Ball aber jeweils über das Tor (63., 68., 72.). Zudem schlug Justvan in aussichtsreicher Schussposition ein Luftloch (74.). In einer dramatischen Schlussphase vergab Ziegele die größte Möglichkeit, die Wolfsburger Zweitvertretung doch noch in die 3. Liga zu schießen, der Abwehrmann traf freistehend nur die Unterkante der Latte (90.). Weil den Wölfen in der Nachspielzeit auch ein möglicher Handelfmeter (Köhn) verwehrt wurde, blieb es beim 4:1.
Die zweite Mannschaft des FC Bayern kehrt damit nach achtjähriger Abstinenz zurück in die Drittklassigkeit, Wolfsburg scheitert zum dritten Mal nach 2014 und 2016 in den Aufstiegsspielen und verpasst den erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga. Dort wird dennoch nach einem Jahr ohne Zweitvertretung 2019/20 wieder die U 23 einer Profimannschaft spielen - die des FC Bayern.