Wer weiß, was geschehen wäre, hätte sich Wolfsburgs Iba May in dieser Szene nicht mit letzter Kraft hineingeworfen und den Querpass von Jannik Rochelt zur Ecke geklärt. Vielleicht wäre es dann gefährlich geworden vor dem VfL-Tor - und vielleicht wäre den Bayern noch der zweite Treffer gelungen.
So aber blieb all das nur ein Konjunktiv. Wolfsburg hielt stand, gewann an diesem Mittwochabend im AOK-Stadion 3:1 gegen die Reserve des FCB und ist nun in einer aussichtsreichen Lage vor dem Rückspiel am Sonntag im Grünwalder Stadion (16 Uhr, LIVE! bei kicker.de).
Das lag vor allem an der ersten Hälfte, in der der VfL zeigte, warum er die Meisterschaft der Regionalliga Nord gewonnen hatte. Die Elf von Trainer Rüdiger Ziehl wirbelte die Bayern-Defensive gehörig auf und ging kurz nach Kramers vergebener Großchance (6.) in Führung: Nach einer Ecke bekamen die Gäste den Ball nicht weg - Routinier Rizzi traf mit einem harten Schuss aus spitzem Winkel (6.). Kurz darauf hatte Kramer das 2:0 auf dem Fuß, doch er scheiterte erneut an Bayern-Torwart Hoffmann (9.).
Hanslik trifft zum 2:0
Die Abwehr der Münchner wackelte in der Anfangsphase bedenklich, dann aber schwamm sich der FCB frei und erarbeitete sich selbst Möglichkeiten, doch Davies ließ die beiden besten aus (15., 26.). Just in der Phase, in der das 1:1 in der Luft lag, fiel das zweite Tor für Wolfsburg: Hanslik köpfte nach einer Rizzi-Ecke ein (33.).
Kurz vor der Pause verkürzten die Bayern zwar - Ziegele traf nach einem Shabani-Freistoß per Kopf ins eigene Tor (44.) -, dann aber begünstigte Awoudja kurz nach Hansliks ausgelassener Großchance (45.+3) den nächsten Treffer der Hausherren: Der Abwehrmann spielte den Ball unbedrängt in die Füße von Hanslik, der Torjäger zog aus der zweiten Reihe flach ab - 3:1 (45.+4). So endete eine spektakuläre erste Hälfte.
Nach der Pause bemühten sich die Bayern, fanden aber keine Lösungen gegen tief stehende Wolfsburger. Der VfL verteidigte leidenschaftlich - und brachte das 3:1 über die Zeit.