26. Spieltag
Der FC Bayern II ging mit dem Rückenwind des 2:1-Last-Minute-Sieges gegen die SpVgg Unterhaching in das Duell mit dem 1. FC Schweinfurt 05. FCB-Trainer Holger Seitz schickte Marusic und Wanner für Ibrahimovic (rotgesperrt) und Janitzek auf den Platz. Bei Schweinfurt war die Stimmungslage vor dem Spiel getrübt, Trainer Christian Gmünder musste nach zwei Niederlagen zum Jahresauftakt gehen. Sein bisheriger Assistent Marc Reitmaier übernahm und änderte am Freitag die Startformation im Vergleich zum 0:3 bei Wacker Burghausen fünfmal: Engel, Aigner, Fery, Kraus und Billick begannen für Schwarzholz, Sturm, Spanoudakis, Pfarr und Landeck.
Die Schnüdel hatten in der 5. Minute prompt die erste brenzlige Situation zu überstehen: Der auch schon bei den Bayern-Profis eingesetzte Wanner dribbelte sich von links bis in den Strafraum, doch seinen Querpass im Fünfer konnten die Unterfranken gerade noch klären. In Minute 13 eroberte der FCB mit konsequentem Gegenpressing den Ball, über Wanner und Ranos kam der Ball ins Zentrum zu Kern, der aus knapp 20 Metern drüber schoss.
Die Kräfteverhältnisse waren klar verteilt, doch Schweinfurt konnte sich zugute halten, dass sie den Münchnern die ganz großen Chancen lange Zeit nicht gewährten. Dann kam die 28. Minute: Fukui ging nach einem Duell mit Böhnlein im Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Tiedeken sah ein elfmeterreifes Foul, Kern verwandelte souverän.
Der FCB blieb am Drücker, Morrison setzte in der 32. Minute Ranos mit einem präzisen Steilpass im Strafraum in Szene, doch FC05-Keeper Schmidt blieb im Eins-gegen-Eins Sieger. Vier Minuten später parierte Schmidt einen Distanzschuss des Bayern-Stürmers.
Bis zur Pause prangte eine dicke fette Null auf dem Chancenzettel der Schweinfurter, weswegen die Halbzeitführung der Münchner hochverdient war. Für die Schnüdel kam erschwerend hinzu, dass Toptorjäger Jabiri mit Oberschenkelproblemen vorzeitig ausgewechselt werden musste.
Zweite Hälfte startet mit Elfmeter
19 Sekunden waren nach Wiederanpfiff gespielt, da zeigte Tiedeken wieder auf den Punkt. Diesmal wurde Kern gefoult (von Mihaljevic), diesmal verwandelte der gerade eingewechselte Segbe Azankpo. Egal was 05-Trainer Reitmaier in der Kabine seinen Mannen auf den Weg gegeben hatte, die Statik des Spiels blieb die allergleiche: Die Bayern-Talente kombinierten temporeich, Schweinfurt versuchte die Räume eng zu machen.
Die Gäste zeigten sich in der 59. Minute erstmals in der Offensive. Rabold drang nach Fery-Steilpass von rechts in den Strafraum ein, seine Hereingabe kratzte Morrison aus dem Fünfmeterraum. Eine Torchance im klassischen Sinn war das aber auch nicht. Was Kabadayi auf der Gegenseite in der 61. Minute abfeuerte, war dagegen der Prototyp einer Torgelegenheit. Aus 16 Metern ließ der zur Pause ebenfalls Eingewechselte die Latte zittern.
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Alles komfortabel also für die Gastgeber? Nicht ganz, denn in der 63. Minute fiel Moll der Ball im Bayern-Strafraum vor die Füße, und der Gäste-Stürmer vollstreckte mit einer wuchtigen Direktabnahme. Eine richtige Initialzündung war das für Schweinfurt aber nicht. Auch wenn die "Schnüdel" jetzt höher standen, die gefährlichen Räume fanden sie erstmal nicht. Die Gastgeber ließen derweil weiter den Ball gut laufen, allerdings auch ohne die großen offensiven Highlights.
Aber im Fußball ändern sich die Dinge mitunter schlagartig. Mit einem Standard glichen die Schweinfurter in der 83. Minute tatsächlich aus: Einen Eckball von Zietsch verlängerte Hadzic auf den langen Pfosten zu Moll, der den Ball über die Linie drückte. In der Kategorie "Effizienz" verdienten sich die Gäste Bestnoten. Schweinfurt wollte mehr, in der 85. Minute musste Heimkeeper Schenk gegen Hadzic zum ersten Mal sein Können zeigen. Beim anschließenden Eckball fehlte bei einem Mihaljevic-Kopfball nicht viel.
Bei den Bayern-Talenten schien der Akku jetzt leer zu sein, die letzten Minuten gehörten klar den Schweinfurtern. Doch das letzte Wort hatten die Münchner in der fünften Minute der Nachspielzeit. Kabadyi nahm am linken Strafraumeck einen hohen Ball geschickt an, zog kurz nach innen und traf zum Siegtreffer ins lange Eck, der Jubel war riesig, und das Spiel danach aus.
Auf die kleinen Bayern wartet am kommenden Freitag das nächste Flutlicht-Heimspiel, dann gegen den TSV Buchbach. Schweinfurt gastiert einen Tag später bei der U 23 der SpVgg Greuther Fürth.