Hermann Gerland baute sein Team im Vergleich zum 1:1 in Jena auf zwei Positionen um: Kraft ersetzte Oswald zwischen den Pfosten, Mujic kam anstelle von Erb zum Zug. Ansonsten vertraute der FCB-Coach der Startelf, die es in der Saalestadt trotz Chancenplus verpasst hatte, den ersten Dreier im Saisonverlauf einzufahren. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht entschied sich nach der 1:2-Heimpleite gegen den SV Wehen Wiesbaden erneut, seine Anfangsformation unverändert zu lassen.
Nach starken Regenfällen in der Isarmetropole war die Begegnung vor rund drei Wochen sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Bei der Neuauflage fanden beide Teams bei diesmal freundlichem Sonnenschein nur schleppend in die Partie. Nach exakt einer Viertelstunde setzte Deul allerdings einen Schlussstrich unter die höhepunktarme Anfangsphase: Der Niederländer brachte die "kleinen" Bayern mit einem trockenen Schuss vom linken Strafraumeck aus in Front.
Braunschweig kam fortan, zumal es dem Spiel der "Blau-Gelben" an Kreativität und Zielstrebigkeit mangelte, nur nach Standards zu Halbchancen. Dieses Stilmittel erwies sich jedoch als unbrauchbar, um den gut sortierten Abwehrverbund der Münchner auszuhebeln. Erst nach 35 Minuten meldeten sich die "Löwen" aus Niedersachsen ein erstes Mal aus dem Spiel heraus gefährlich vor dem Kasten von Keeper Kraft zu Wort: Der FCB-Schlussmann entschärfte einen Bellarabi-Schuss jedoch gekonnt.
Danach zeigten die Lieberknecht-Schützlingen aber erneut zu wenig Tempo und Konsequenz. So brachten die Hausherren, die ihrerseits ebenfalls wenig zwingende Offensivaktionen kreierten, die Minimalführung in die Halbzeitpause.
Nach Wiederanpfiff mühte sich die Eintracht zwar, mutiger nach vorne zu spielen, blieb bei vielen Aktionen aber zu ungenau oder ohne Fortune. Die Zweitvertretung des deutschen Rekordmeisters präsentierte flüssige Ballpassagen. Chancen blieben hüben wie drüben an der Grünwalder Straße gleichwohl Mangelware. Die Braunschweiger wachten aber zusehends auf: Der eingewechselte Unger zielte über das Tor (68.), ehe Reichel das Leder knapp verpasste (71.) und Schüsse von Dogan und Kapitän Kruppke geblockt wurden (76.).
In der Schlussphase nahm die Partie immer mehr an Fahrt auf: Kruppke klärte einen Ball knapp vor der eigenen Torlinie (78.), vier Zeigerumdrehungen später bewahrte Braunschweigs Keeper Petkovic gegen Deul die Eintracht mit einer Glanzparade vor dem Knockout. In der 84. Minute kratzte Kurz auf der Gegenseite einen Fetsch-Kopfball von der eigenen Torlinie. Den Bayern-Sieg rettete schlussendlich auch Keeper-Kraft, der sich in der Nachspielzeit gegen Kumbela auszeichnete.
Die FCB-Youngsters genießen am kommenden Spieltag erneut Heimrecht und empfangen am Samstag den 1. FC Heidenheim. Eintracht Braunschweig spart sich die Rückfahrt nach Niedersachsen und tritt zeitgleich zum Verfolgerduell im von München knapp 130 Kilometer entfernten Regensburg an.