Die Nachholspiele
Wenige Tage nach dem fulminanten 8:1-Erfolg in Heimstetten ging es für die FC Bayern Amateure schon wieder um Punkte. Am Mittwochabend empfingen die Münchner den FC Augsburg II zum Nachholspiel des 29. Spieltages im heimischen Grünwalder Stadion. Gegenüber dem Gala-Auftritt in Heimstetten sah Chefcoach Holger Seitz nur geringen Anlass dazu, die Rotationsmaschine anzuwerfen. Lediglich zwei neue Gesichter schafften es in die Startelf. Schenk kehrte für Hülsmann zurück zwischen die Pfosten, Pavlovic durfte für Aseko Nkili ran.
Augsburg ging dagegen mit vier Veränderungen in der Startelf in dieses Duell der Profi-Reserven. Chefcoach Tobias Strobl schickte nach der enttäuschenden 1:2-Niederlage gegen Fürth II Rasoulina, Dell' Erba, Kömür und Wegmann für Subaric, Deger, Heiland und M'Bila ins Rennen.
Wilde Anfangsphase und Augsburger Geschenke
Mit dem FC Bayern II und dem FC Augsburg II trafen am Mittwoch die beiden Torgaranten der Liga aufeinander. In Partien mit Augsburger Beteiligung knallt es im Schnitt 3,8-mal, bei den Bayern sogar 3,9-mal. Tore waren also vorprogrammiert, und diese These sollte sich bereits nach wenigen Minuten bestätigen. Bereits in der 4. Spielminute lag der Ball bereits ein erstes Mal im Tor. Aggressive Augsburger, die Bayern immer wieder mit ihrem hohen Pressing vor Probleme stellten, gingen durch Kömür in Front. Wessig hatte aus der Distanz einfach mal abgezogen. Schenks-Abpraller verwertete der Youngster aus spitzem Winkel. Die Antwort der Hausherren ließ aber nicht lange auf sich warten. Gewissermaßen wurden die Münchner in der 7. Minute aber auch zum Ausgleich eingeladen. Nach einem krassen Fehler im Augsburger Spielaufbau, war Ranos plötzlich ganz allein vor Gäste-Keeper Lubik und drückte den Ball mithilfe des linken Innenpfostens über die Linie.
In einer temporeichen Partie ging es folglich hin und her. Dem frech aufspielenden FCA-Nachwuchs gelang es sogar, das Spielgeschehen zumeist in die gegnerische Hälfte zu drücken, überspielte das Münchner Pressing immer wieder mit schnellen Ballverlagerungen und erarbeitete sich so auch ein leichtes Chancenplus. Mitten in dieser Drangphase verteilte Augsburg das nächste Geschenk. Diesmal leistete sich Lubik einen Aussetzer und spielte direkt in die Füße von Ranos, der den Doppelpack schnürte (24.).
Wie Augsburg sich abseits der technischen Aussetzer präsentierte, war aber durchaus beeindruckend. Trotz Rückstand drückte die Strobl-Trupp aufs Gaspedal und verpasste nach einem Latten-Kopfball den Ausgleich haarscharf. Kurz vor der Pause feuerte Wessig einen Freistoß aus rund 20 Metern brandgefährlich auf das Münchner Gehäuse. Schenk, der einen Sahnetag erwischen sollte, kratze die Kugel aus dem Winkel. Dann war Pause.
Offenes Visier und Matchwinner Schenk
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Die zweite Hälfte begann ähnlich schwungvoll wie Durchgang eins. In der 50. Minute hatte Aitamer nach Zuspiel vom herausragenden Ranos die Entscheidung auf dem Schlappen, frei vor Lubik visierte der Angreifer aber nur den linken Pfosten an - Glück für Augsburg. Wenige Minuten später klingelte es dann auf der anderen Seite. Aktivposten Wessig schleuderte eine kurz herausgespielte Ecke auf den zweiten Pfosten, wo Gruber unbedrängt einnicken konnte.
Im Anschluss nahmen sich beide Teams erstmals eine kleine Verschnaufpause, ehe Bayern II in der 70. Minute zum dritten Streich ausholte. Ein Schuss des an diesem Tag etwas blass gebliebenen Kabadayi wurde abgeblockt, Kern legte per Hacke zurück auf den heranrauschenden Krätzig, der wuchtig ins lange Eck vollendete - 3:2. Augsburg schien der Stecker gezogen, einen Aufreger gab es aber noch. Gerade als sich alle schon für den Abpfiff bereit machten, räumte Morrison Ivanovic ab - Elfmeter für Augsburg. Der Gefoulte trat selbst an, platzierte die Kugel eigentlich sogar solide im linken Eck, Schenk tauchte aber blitzschnell ab und sicherte Bayern damit die drei Punkte.
Schon am Montag geht es für beide Mannschaften weiter mit dem 31. Spieltag. Bayern hat dabei gegen Wacker Burghausen sicherlich eine offene Rechnung aus dem Hinspiel, wo es eine 0:5-Klatsche setzte. Augsburg bekommt es mit dem TSV Aubstadt zu tun.