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Ballermann statt Oberliga: Bento verlässt den SV Todesfelde

"Er war ein Eckpfeiler der letzten Jahre"

Ballermann statt Oberliga: Bento verlässt den SV Todesfelde für seinen großen Traum

Will zukünftig auf Mallorca statt auf norddeutschen Fußballplätzen den Ton angeben: Emanuel-Fernando Bento (links), seit 2016 beim SV Todesfelde

Will zukünftig auf Mallorca statt auf norddeutschen Fußballplätzen den Ton angeben: Emanuel-Fernando Bento (links), seit 2016 beim SV Todesfelde imago images/Beautiful Sports

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Nach sechseinhalb Jahren beim SV Todesfelde kehrt Emanuel-Fernando Bento dem Klub aus der Oberliga Schleswig-Holstein den Rücken. Viel interessanter als der bloße Fakt, ist der Grund für den Abschied vom SVT: Der 29-jährige Deutsch-Portugiese, der in Todesfelde meist im Mittelfeld eingesetzt wurde, will als Sänger auf der Urlaubs- und Party-Insel Mallorca durchstarten.

Bento erklärt: "Seit längerer Zeit ist die Musik mein Hobby und dieses Hobby entwickelt sich immer stärker in den Leistungsbereich. Ich stehe nun mit einem Major-Label in Verhandlungen und möchte die Chance nutzen, auf diesem neuen Weg ebenfalls die 100 Prozent zu geben, die ich bisher für den SV Todesfelde gegeben habe."

Seinen langjährigen Verein wird er voraussichtlich in bester Erinnerung behalten: "Als ich hier an der Dorfstraße angekommen bin, hatte ich immer die Vision, mit dem Verein den nächsten Schritt zu gehen und das ist uns auch beeindruckend gelungen. Wir konnten uns in der Oberliga stetig tabellarisch hocharbeiten und somit sämtliche Erfolge feiern." Auch den Einzug in den DFB-Pokal, der dem SVT im September 2020 ein Heimspiel gegen den damaligen Zweitligisten VfL Osnabrück (0:1) bescherte, nennt Bento als Höhepunkt seiner fußballerischen Karriere.

Es ist nun eine große Aufgabe für uns, die Lücke, die 'Manu' reißt, zu schließen.

Sven Tramm, Trainer des SV Todesfelde

Todesfelde im DFB-Pokal

Trainer Sven Tramm hat den Abschied Bentos mit gemischten Gefühlen aufgenommen: "Er war ein Eckpfeiler der letzten Jahre und hat durch seine Art oft spielentscheidend gewirkt und war ein Garant unserer Erfolge. Es ist nun eine große Aufgabe für uns, die Lücke, die 'Manu' reißt, zu schließen. Auf der anderen Seite freue ich mich tierisch für ihn. Ich bin stolz auf ihn, da er diesen Schritt wagt, zu dem nicht jeder die Chance erhält. Für die neue Aufgabe drücke ich ihm fest die Daumen und bin gespannt, was uns demnächst aus seiner Kehle erwarten wird."

Sportchef Jens Martens hat den Kampf um Bento indes noch nicht vollständig aufgegeben: "Durch diese Entscheidung kann er sich voll auf die Musik konzentrieren und muss sich nicht mehr zwischen Fußball und Musik zerreißen. Wir werden allerdings versuchen, dass 'Manu' weiterhin Teil des SV Todesfelde bleiben kann. Ich möchte einen Weg finden, ihn in anderer Funktion bei uns zu halten und in den sportlichen Bereich einzubauen."

stw

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