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Ausschreitungen in Neapel mit Eintracht-Fans

Trotz Ausschluss sind Hunderte angereist

Ausschreitungen in Neapel mit Eintracht-Fans

Auf Schritt und Tritt verfolgt: Fans der Eintracht in Neapel.

Auf Schritt und Tritt verfolgt: Fans der Eintracht in Neapel. IMAGO/ZUMA Press

Wie mehrere Medien berichten, sollen bereits am Dienstagabend unter anderem bis zu 400 Ultras der Hessen am Hauptbahnhof der Stadt angekommen und in Polizei-Begleitung zu ihrem Hotel gebracht worden sein.

Dabei kam es zu einem ersten Zwischenfall. Die Busse mit den SGE-Fans wurden auf dem Weg mit Pyrotechnik beschossen und mit weiteren Gegenständen beworfen. Bei den Angreifern handelte es sich laut italienischen Medienberichten um Neapel-Anhänger, verletzt wurde demnach niemand.

Laut "Corriere dello Sport" sind seit Dienstag 500 deutsche Fans kontrolliert worden, zudem wird das Hotel, in dem die Eintracht-Ultras untergebracht sind, streng von der Polizei bewacht. Am Flughafen Capodichino wird demnach vor dem Spiel am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) bei der SSC Neapel zudem ein Charterflug mit 180 Passagieren aus Frankfurt erwartet. Der HR berichtete zudem unter Berufung auf Augenzeugen von "größeren Gruppen von Napoli-Anhängern", die "teilweise bewaffnet" in der Stadt unterwegs gewesen seien.

Marsch am Mittwoch und Ausschreitungen in der Stadt

Am Mittwoch sind einige hundert Eintracht-Fans durch die Stadt gezogen. Die Anhänger hatten sich am Mittag vor einem Hotel am Hafen versammelt und liefen dann gemeinsam bis zur Piazza del Gesú im historischen Zentrum von Neapel. Begleitet wurden die Anhänger von Einsatzkräften der Polizei und der Carabinieri, über ihnen kreiste zudem ein Helikopter. 

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Wie auf Videos zu sehen war, wurden am Mittwochnachmittag Polizisten von vermummten Ultras und Hooligans mit Tischen und Stühlen beworfen. Mindestens ein Polizeiauto wurde in Brand gesteckt. Medienberichten zufolge attackierten die Anhänger die Einsatzkräfte an zentralen Stellen in der Stadt.

In der Nacht setzten sich die unterschiedlichen Szenarien fort. Napoli-Fans zündeten an der Unterkunft der Frankfurter Pyrotechnik, während die dort positionierte und geforderte Polizei schließlich auch die sichere Abreise der Frankfurter zu Tagesanbruch am Donnerstag vorbereitete.

Ceferin kündigt Konsequenzen an

Neapels Bürgermeister verurteilte am Mittwoch die Geschehnisse aus der Nacht und rief zu einem friedvollen Umgang auf. Er hoffe, dass es in der Stadt zu keinen Schäden komme und der Tag zu einem Fest im Namen der italienisch-deutschen Freundschaft werde. Auch Napoli-Kapitän Giovanni Di Lorenzo forderte, "Provokationen zu vermeiden".

Nach einer juristischen Hängepartie hatten die italienischen Behörden den Verkauf von Tickets an Personen aus Frankfurt verboten, die Eintracht verzichtete daraufhin auf das gesamte Gäste-Kontingent. Die Polizei verschärfte die Sicherheitsvorkehrungen im Vorfeld. Rund um den 2:0-Hinspielerfolg der Italiener in Frankfurt war es zu Zusammenstößen der beiden Fanlager gekommen.

Am Dienstag hatte sich zudem UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zu Wort gemeldet und Konsequenzen angekündigt. Der Slowene stellte klar, dass es nicht angehen könne, "dass die italienischen Behörden entscheiden, dass deutsche Fans nicht zugelassen sind." Ceferin kündigte auch Schritte der UEFA an, damit so ein Vorgehen in Europa nicht Schule macht.

tru, sid, dpa, nba

Neapel-Verbot: "Im Grunde werden Fan-Rechte mit Füßen getreten"

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