3. Liga

Auf der Bielefelder Alm brennt es wieder lichterloh

Teile von Bielefelds Anhang fordern die Trennung von Kniat

Auf der Bielefelder Alm brennt es wieder lichterloh

Geht die Zusammenarbeit noch weiter? Bielefelds Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel im Gespräch mit Trainer Mitch Kniat.

Geht die Zusammenarbeit noch weiter? Bielefelds Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel im Gespräch mit Trainer Mitch Kniat. Getty Images

Bielefelds Krise seit Jahresbeginn

Im Oktober des vergangenen Jahres schien Arminia Bielefeld in Liga drei angekommen zu sein. Nach einem durchwachsenen Start in die Saison hatte sich die Elf von Trainer Mitch Kniat, der vor der Saison aus Verl an die Bielefelder Alm gekommen war, stabilisiert und stand am Monatsende immerhin auf Tabellenrang elf.  Seitdem ging es steil bergab, besonders seit dem Jahreswechsel läuft überhaupt nichts mehr so, wie es sein sollte.

Das 0:2 gegen Viktoria Köln am Samstagnachmittag bedeutete die insgesamt fünfte Niederlage in Serie, nur eine der vergangenen elf Ligapartien konnte der Zweitliga-Absteiger für sich entscheiden. Man ist zurück im Abstiegskampf in Liga drei, der derzeit noch zwei Zähler betragende Vorsprung auf die Abstiegszone könnte sich am morgigen Sonntag sogar noch komplett in Luft auflösen. 

Pfiffe und "Kniat raus"-Rufe nach Abpfiff

Dabei hatte die Arminia gegen Köln richtig gut ins Spiel gefunden, von Beginn an Ball und Gegner dominiert und eine Vielzahl von Chancen kreiert. Doch eine altbekannte Schwäche der Bielefelder zeigte, wie schon zuletzt gegen Ulm und Regensburg, ihr hässliches Gesicht. Trotz mehrerer hochkarätiger Chancen fand kein einziger Ball seinen Weg ins Netz. Kaito Mizuta vergab in Hälfte eins aus rund acht Metern ohne Druck, im zweiten Durchgang verfehlte Merveille Biankadi das verlassene Kölner Tor, nachdem Viktoria Schlussmann Ben Voll die Kugel bei einem Zusammenprall fallen gelassen hatte.

Und wie schon in den vergangenen Partien rächte sich auch am Samstagnachmittag diese Nachlässigkeit eiskalt: Viktoria-Kapitän Michael Schultz köpfte Köln quasi mit dem Pausenpfiff in Front, bevor David Philipp in der Schlussphase den Deckel endgültig auf die Partie setzte. Als Schiedsrichter Richard Hempel nach 95 Minuten in seine Pfeife blies, war das bei weitem nicht der einzige hörbare Pfiff in der Schüco-Arena. Das Publikum quittierte die Leistung der Mannschaft mit Pfiffen und forderte, wie schon vereinzelt nach Philipps Tor zum 0:2, die Trennung von Trainer Mitch Kniat. 

Mutzel: "Brauchen Erfolgserlebnisse und das so schnell wie möglich"

Der Coach verhehlte nach der Partie bei "Magenta Sport" auch nicht, dass eben jene Rufe durchaus ihren Effekt hatten. " Natürlich" würden diese nicht an einem abprallen, gestand der Trainer ein, "aber ich bin trotzdem Fußballtrainer und kenne das Geschäft". Ein Trainer müsse sich eben auch an den Ergebnissen messen lassen, "und die passen gerade nicht", erklärte Kniat. Da gehöre eine solche Reaktion der Fans dann auch einfach dazu. Kämpferisch gab sich der 38-Jährige dennoch, selbst im Angesicht einer möglichen drohenden Entlassung. "Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich bis zum letzten Tag alles geben werde und das Ruder herumreißen werde", so Kniat. 

BIELEFELD, GERMANY - JANUARY 24: Head coach Michel Mitch Kniat of Bielefeld looks dejected during the 3. Liga match between Arminia Bielefeld and SSV Ulm 1846 at Schueco Arena on January 24, 2024 in Bielefeld, Germany. (Photo by Thomas F. Starke/Getty Images)

"Trainer raus"-Rufe in Bielefeld - Kniat: "Trifft uns natürlich hart"

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DSC-Sportdirektor Michael Mutzel hatte seinem Trainer nach der Niederlage in Regensburg noch eine absolute Rückendeckung gegeben. "Mitch sitzt fest im Sattel", hatte der 44-Jährige Ex-Profi da noch gesagt. Ein weiteres deartiges Bekenntnis zum Trainer vermied Mutzel am Samstagnachmittag: "Wir brauchen einfach Erfolgserlebnisse und das so schnell wie möglich", kommentierte der Geschäftsführer die Situation der Bielefelder. Man werde die Niederlage gegen Köln gemeinsam analysieren und sich dann "ohne Emotion" beratschlagen - auch zur Zukunft des Trainers. Eines sei für Mutzel aber ganz klar: "Fußball ist ein Ergebnissport, das wissen wir auch und wir brauchen wieder Ergebnisse, keine Frage."

Am kommenden Samstag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) trifft die Arminia dann auf das Tabellenschlusslicht Freiburg II und hat dort die Chance, endlich wieder wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu sammeln. Ob dabei allerdings noch Mitch Kniat an der Seitenlinie stehen wird blieb - zumindest am Samstagabend - noch offen.

cfr

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24