Simeone nahm im Vergleich zur Pokalblamage bei Cultural Leonesa (1:2) satte sechs Änderungen vor: Oblak, Vrsaljko, Savic, Renan, Thomas und Morata rückten für Adan, Arias, Hermoso, Sanchez, Herrera und Vitolo ins Team. Wechsel, die keine Früchte trugen: Atletico spielte unattraktiv, da zu passiv. Der Vorletzte Leganes bestimmte phasenweise die Begegnung im Wanda Metropolitano. Die Ballbesitzquote zur Pause? 50:50.
Auch in Sachen Torchancen verlief die erste Hälfte ausgeglichen. Leganes hatte die erste, Rodrigues prüfte Oblak mit einem Schuss aus 18 Metern (11.). Drei Minuten später tauchte Leganes' Torstürmer Braithwaite (sechs Saisontore) nach Pass von Rodrigues allein vor dem Atletico-Keeper auf, doch der Winkel war ein wenig spitz. Oblak verhinderte erneut Schlimmeres.
Bei Atletico zeigt sich nur Correa - und Simeone wechselt ihn aus
Dann waren die Colchoneros dran - und wenn sich mal was tat, dann über Correa. Sein Schlenzer aus 16 Metern war leichte Beute für Cuellar (21.), gefährlicher wurde es in der 24. Minute, als der Argentinier am langen Pfosten blank stand, jedoch knapp über das Gehäuse schoss. Die Correa-Trilogie fand in der 37. Minute ihren Abeschluss: Diesmal agierte er als Vorbereiter, doch Moratas Volleyschuss nach dessen Flanke misslang, sodass Cuellar erneut zur Stelle war. Dann war Pause. Leise Pfiffe im Wanda Metropolitano...
Und es wurde nicht besser. Zwar passte Felix wenige Sekunden nach Wiederanpfiff akkurat auf den zur Pause eingewechselten Vitolo, doch der Angreifer wurde auf dem Weg zum Tor vom ebenfalls mitgelaufenen Mitspieler Correa gestört. In der 62. Minute war dann Schluss für den Argentinier, Simeone wechselte seinen dennoch besten Offensivspieler aus und brachte Mittelfeldspieler Herrera. Eine Maßnahme, die nicht wirklich nachvollziehbar war und auch nicht den gewünschten Effekt. Vielmehr kam Leganes' Recio mit einem abgefälschten Distanzschuss der Führung ganz nah (67.).
Erst in der Schlussviertelstunde gab Atletico mehr Gas. Vitolo versetzte seinen Gegenspieler mit einem Haken und suchte dann zu auffällig den Kontakt mit dem am Boden liegenden Gegenspieler, der Elfmeterpfiff blieb zurecht aus (75.). In der 84. Minute wurde dann Felipe bei der Schuss-Ausholbewegung am Fuß touchiert, doch er bekam den Strafstoß ebenfalls nicht. Auch sein Schubser gegen Recio beim anschließenden Wortgefecht blieb allerdings ungeahndet.
Cuellar zu dreist - Feldspieler muss ins Tor
In der Nachspielzeit wurde es nochmal turbulent. Der bereits verwarnte Keeper Cuellar sah wegen dreisten Zeitspiels zurecht die Ampelkarte, er täuschte unter anderem eine Tätlichkeit des Balljungen vor. Da Leganes schon dreimal gewechselt hatte, musste Feldspieler Silva ins Tor. Da Cuellar geradezu unverschämt weiter Zeit schindete und den Platz erst nach einer halben Ewigkeit verließ, kam es zu einer Rudelbildung. Atletico kam letztlich nicht mehr vor das Gehäuse, Leganes hätte stattdessen nach einem Ballverlust von Savic sogar noch einen Konter setzen können, hielt aber lieber den Ball und ließ die Chance verstreichen. Eine Aktion, die viel über die Partie aussagte.
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