Beim Premier-League-Klassiker im Emirates Stadium wartete Ole Gunnar Solskjaer mit einer an fünf Stellen veränderten Startformation auf. Das lag allerdings nicht an der bitteren 1:2-Pleite gegen das abgeschlagene Schlusslicht Sheffield United, wie der Cheftrainer vor dem Flutlichtspiel bekanntgab, sondern an der Terminhatz im Januar.
Für Mikel Artetas Arsenal lief es unmittelbar vor sowie nach dem Jahreswechsel unfassbar gut in der Premier League. 16 Punkte holten die Gunners aus den vorigen sechs Partien - und so ließ der spanische Coach seine Mannschaft größtenteils unverändert. Eine erwähnenswerte Neuerung gab es im Kader: Der von Real Madrid ausgeliehene Ödegaard stand erstmals im Aufgebot seines neuen Klubs.
Die Red Devils mussten sich in der englischen Hauptstadt in einer ungewohnten Rolle zurechtfinden: im Ballbesitz. Die Gunners nämlich überließen den sonst auf Konter bedachten Gästen aus Manchester das Spielgerät und lauerten indes selbst auf schnelle Gegenstöße. In einer taktisch geprägten Partie neutralisierten sich beide Mannschaften zunächst weitestgehend, mit der Zeit kamen dann aber auch die Torraumszenen.
Von Chancenarmut zu Offensivfeuerwerk
Arsenal hatte unter dem Strich mehr davon, die beste Möglichkeit auf den Führungstreffer offenbarte sich allerdings dem englischen Rekordmeister. Weil die Gastgeber eine Ecke von Shaw nur unzulänglich klärten, kam Fred freistehend im Rückraum zum Abschluss (20.). Leno war jedoch zur Stelle und vereitelte den gefühlvollen Schlenzer mit einer sensationellen Parade.
In der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel ergab sich auf beiden Seiten eine hundertprozentige Chance, doch weder der eingewechselte Willian (50.) noch Cavani (59.) nutzten die ihnen gebotene Gelegenheit. Im zweiten Durchgang stieg die Anzahl an Hochkarätern exponentiell an, doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Bei Lacazettes Freistoß aus optimaler Position war die Latte im Weg, kurz darauf scheiterte Smith Rowe an de Gea (66.) und bei Pepés gefühlvollen Abschluss fehlten nur Zentimeter (82.).
In den letzten Zügen der regulären Spielzeit hatte Cavani zum zweiten Mal an diesem Samstagabend den Siegtreffer auf dem Fuß, vergab aber erneut aus wenigen Metern und betrieb nicht gerade Eigenwerbung (90.).
Klubrekord: United seit 18. Auswärtsspielen ungeschlagen
Zweifelsohne war es ein 0:0 der interessanteren Art, doch am Ende bringt der eine Punkt weder den FC Arsenal, bei dem Neuzugang Ödegaard in der 83. Minute seinen Einstand feierte, noch Manchester United weiter. Die Red Devils liegen nun drei Punkte hinter Stadtrivalen und Spitzenreiter City, während Arsenal den Sprung in Richtung internationale Startplätze verpasste.
Trotz der überschaubaren Ausbeute konnte die Solskjaer-Elf in London Geschichte schreiben: Seit inzwischen 18 Auswärtsspielen ist ManUnited in der Premier League nämlich ungeschlagen - Klubrekord! Eine Negativserie fand indes jedoch kein Ende: Der letzte Liga-Sieg der Red Devils gegen Arsenal datiert nach wie vor vom 29. April 2018.