3. Liga

Alles besser ohne Mölders? 1860 schaut wieder nach oben

Die Gründe für den Aufschwung der Löwen

Alles besser ohne Mölders? 1860 schaut wieder nach oben

In den letzten vier Liga-Spielen ging 1860 jeweils als Sieger vom Platz.

In den letzten vier Liga-Spielen ging 1860 jeweils als Sieger vom Platz. imago images/MIS

Das 2:5 gegen Tabellenführer Magdeburg am 4. Dezember war der absolute Tiefpunkt der aktuellen Spielzeit des TSV 1860 München. Die desaströse Vorstellung gegen den FCM, bei der die Löwen bereits zur Pause mit 0:5 zurücklagen, offenbarte den damaligen Zustand der Mannschaft, die in dieser Saison eigentlich um den Aufstieg mitspielen wollte.

zum Spiel

Anders als sonst, wenn alles schlecht zu laufen schien, wurde bei den Giesingern jedoch nicht Trainer Michael Köllner als Schuldiger ausgerufen. Die Fehler wurden innerhalb der Mannschaft gesucht, zwei Tage nach dem 2:5 wurde Kapitän Sascha Mölders vom Training freigestellt. Der 36-Jährige, der mittlerweile in der Regionalliga für Sonnenhof Großaspach spielt, trug fast sechs Jahre das Trikot des TSV und war nach dem Abstieg in die Regionalliga auch maßgeblich an der Rückkehr der Münchner in den Profifußball beteiligt.

Stabil im 3-4-2-1

In dieser Spielzeit wurde Mölders jedoch immer mehr ein Störfaktor, seit seinem Abschied wirkt die Mannschaft wie befreit - und fuhr seitdem vier Liga-Siege in Folge ein. Der neuerliche Aufschwung ist aber freilich nicht nur mit der Trennung von Mölders zu begründen, viel mehr hat die Mannschaft die neu zu verteilende Verantwortung auf mehreren Schultern untergebracht.

Im Angriff blüht derzeit Marcel Bär auf, in den letzten vier Spielen traf er viermal. Gemeinsam mit Neu-Kapitän Stefan Lex oder Tim Linsbichler bildet Bär den neuformierten Doppelsturm im ebenfalls neuen 3-4-1-2 System. Die Dreierkette sorgt zudem für defensive Stabilität, drei der letzten vier Spiele wurden zu Null gewonnen. Auch Abwehrchef Stephan Salger übernimmt nun mehr Verantwortung, die Sorgenkinder Richard Neudecker und Quirin Moll nähern sich langsam wieder ihrer Normalform.

"Der Geist von Belek"

Das steigende Selbstvertrauen hat sich 1860 in den letzten Spielen erarbeitet, der Grundstein dafür wurde im Wintertrainingslager in der Türkei gelegt. "Der Geist von Belek hat das Spiel heute gedreht", sagte Vizepräsident Hans Sitzberger nach dem ersten Heimspiel nach der Winterpause, als gegen Wiesbaden ein 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand gelungen war. Auch Coach Köllner fand zuletzt lobende Worte, beim 1:0 über Viktoria Köln habe seine arg corona-gebeutelte Mannschaft "gekämpft wie Löwen".

Ob der zurückgewonnene Kampfgeist reicht, um noch einmal entscheidend in den Aufstiegskampf einzugreifen, bleibt erst einmal abzuwarten. Aktuell sind es sieben Punkte, die die Löwen von Platz 2 trennen. Am Sonntag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) steht das Duell mit dem Dritten aus Braunschweig an.

tso/uk