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Alemannia Aachen: "Da war Leben auf dem Platz"

Neuer Trainer kommt wohl nach Gütersloh-Spiel

Alemannia Aachen: "Da war Leben auf dem Platz"

Hielten gegen Schalke II für Alemannia Aachen die Null: Verteidiger Franko Uzelac (links) und Torwart Marcel Johnen (Archiv-Foto)

Hielten gegen Schalke II für Alemannia Aachen die Null: Verteidiger Franko Uzelac (links) und Torwart Marcel Johnen (Archiv-Foto) IMAGO/Eibner

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Am beeindruckendsten sind bei Alemannia Aachen derzeit die Zuschauerzahlen. 18.900 Zuschauer haben im Schnitt die ersten drei Heimspiele am Tivoli gesehen. Weit weniger beeindruckend bleibt die sportliche Leistung des selbsternannten Aufstiegsaspiranten. Immerhin: Beim 0:0 gegen Schalke II blieb das Team erstmals in dieser Saison ohne Gegentor. "Das war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung", bewertete Kapitän Bastian Müller das erste Spiel unter Interimscoach Reiner Plaßhenrich.

"Das, was wir uns in dieser Woche erarbeitet haben, das haben die Jungs auch auf den Platz gebracht. Sie haben mit Leidenschaft und Einsatz gespielt und sind zum ersten Mal ohne Gegentor geblieben. Da war heute Leben auf dem Platz", lobte der 46-Jährige die Truppe, die er nach der Freistellung von Helge Hohl erst am vergangenen Montag übernommen hatte.

Nach dem peinlichen 1:4 in Oberhausen, das seinem Vorgänger den Job gekostet hatte, wechselte Plaßhenrich gegen Schalke das System und damit auch die Einstellung der Alemannia. Statt im 4-1-4-1, das Hohl favorisierte, ließ Plaßhenrich die Schwarz-Gelben im 4-4-2 auflaufen. "Er hat den Fokus auf die einfachen Sachen gelegt, auf die Basics, auf Leidenschaft und Einsatz", sagte Abwehrchef Franko Uzelac. In der Tat stabilisierte sich die Alemannia nach wackeligen ersten 15 Minuten und ließ gegen das Team, das in der Vorwoche Gladbach II noch mit 6:3 besiegt hatte, nur noch wenig zu. Allein, in der Offensive zeigten sich die Aachener kaum strukturierter als unter Vorgänger Hohl. "Heute haben die letzten Körner noch gefehlt, die wir gebraucht hätten, nach vorne die richtigen Entscheidungen zu treffen", sprach Plaßhenrich die verspielten Konterchancen an, die sich der Alemannia gegen Spielende boten. Doch daran werde gearbeitet, Schritt für Schritt.

Zwei Wochen Einarbeitungszeit

5. SPIELTAG

Und das geschieht mindestens noch ein weiteres Spiel unter der Anleitung von Plaßhenrich. "Wenn wir einen neuen Mann präsentieren, so sollten wir das nach dem nächsten Auswärtsspiel beim FC Gütersloh machen", gab Sportdirektor Sascha Eller den Zeitrahmen vor. Dann hätte der Neue bis zum nächsten Spiel der Aachener zwei Wochen Zeit, sich einzuarbeiten. In der vergangenen Woche habe er bereits einige Gespräche mit Kandidaten geführt, an Initiativbewerbungen habe es nicht gemangelt, verriet Eller ohne Namen zu nennen. Bislang wurde lediglich über Thorsten Nehrbauer (zuletzt Kaan-Marienborn) öffentlich diskutiert, weil der sich eher zufällig das letzte Spiel von Helge Hohl in Oberhausen angesehen hatte.

"Reiner weiß, dass wir mit anderen Trainern sprechen", sagte Eller, "das ist mit ihm so besprochen." Kommt es bis zum Spiel in Gütersloh am kommenden Sonntag dabei nicht zu einem Abschluss, könnte es sein, dass Plaßhenrich auch die nächsten Schritte mit der Alemannia gehen kann.

Holger Richter

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