3. Liga

Acht Minuten ins Glück: Aues Rohdiamanten mischen die Liga auf

Dotchev über Seitz: "Dass er so gut ist, da sind wir auch überrascht"

Acht Minuten ins Glück: Aues Rohdiamanten mischen die Liga auf

Sean Seitz freut sich über sein Traumtor zum anfänglichen 1:0 beim Duell mit Sandhausen.

Sean Seitz freut sich über sein Traumtor zum anfänglichen 1:0 beim Duell mit Sandhausen. IMAGO/Jan Huebner

Ganze acht Minuten brauchte der 21-jährige Joshua Schwirten, um beim 2:1-Sieg gegen den SV Sandhausen nicht nur sein Profi-Debüt zu geben, sondern auch seine Tor-Premiere mit dem Siegtreffer in der 86. Minute zu feiern.

Wie es ist, in der Regionalliga ist zu treffen, kennt der im Sommer vom FC Köln II gekommene Offensivspieler. Aber besonders an die Stimmung in der neuen Liga muss er sich laut eigener Aussage noch gewöhnen. "Das ist einfach ein einzigartiges Gefühl", sagte der gebürtige Bergisch-Gladbacher nach dem Spiel gegenüber "MagentaSport". "In der Regionalliga sind natürlich weniger Zuschauer - und hier ist eine Stimmung, das ist richtig, richtig toll."

Doch nicht nur neue Erlebnisse warten auf Schwirten. Aufregung vor dem großen Moment? Hat er nicht. Und Nervosität? "Daran habe ich gar nicht gedacht, einfach versucht schnell abzuschließen - und dann, als er drin war, haben wir uns alle gefreut." Besonders gefreut haben dürfte sich vor allem Boris Tashchy. Der 30-Jährige vergab in der 65. Minute die bis dahin größte Chance auf das Führungstor vom Elfmeterpunkt.

Dotchev: "Da sind wir auch überrascht"

Seit dem Unentschieden gegen Essen am Sonntag weiß auch Sean Seitz, wie es sich anfühlt, in der 3. Liga sein erstes Tor zu erzielen. Und der Stürmer ist anscheinend auf den Geschmack gekommen. Mit seinem zwischenzeitliches 1:0 bewarb sich der 21-Jährige eindrücklich mindestens für das Tor der Woche: Seinen Gegenspieler kurz schwindelig gespielt und dann der platzierte Abschluss mit der rechten Innenseite von der linken Strafraumecke in den rechten Winkel.

Seitz wusste hinterher genau, bei wem er sich zu bedanken hatte: "Am Ende geht's darum, Torabschlusstechniken zu trainieren - Innenseite, lange Ecke. Er hat's auch gewusst, hat gleich rausgeschaut", kann Seitz' ehemaliger Trainer und aktueller Sandhausen-Coach Danny Galm seinen Trainingsansatz beim Torschützen entdecken.

Da bleibt auch dem erfahrenen Pavel Dotchev nur, über seinen neuen Rohdiamanten zu staunen. Nicht ohne Grund verpflichtete der Routinier auf der Trainerbank den gebürtigen Karlsruher als ersten Transfer der Saison: "Natürlich haben wir schon gewusst, dass er gut ist, aber dass er so gut ist, da sind wir auch überrascht."

Vor dem Schleifen der Talente hat Dotchev als erfahrenster aller Drittliga-Trainer keine Angst: "Das habe ich schon oft gemacht." Viel wichtiger ist es dem Trainer, an die bisher gezeigten Leistungen anzuknüpfen: "Das ist ein langer Marathon." Und die nächsten schweren Kilometer liegen schon wieder vor den Veilchen, aber zumindest das erste "Runner's High" hat auch dank der Rohdiamanten eingesetzt.

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