Int. Fußball

Illegale Wetten: Juve-Profi Fagioli sieben Monate gesperrt

Erste Entscheidung wegen illegaler Wetten

Fagioli für sieben Monate gesperrt - Was blüht Tonali und Zaniolo?

Er wird Juve monatelang fehlen: Nicolo Fagioli.

Er wird Juve monatelang fehlen: Nicolo Fagioli. imago images

Jetzt ist die erste Strafe im italienischen Kampf gegen illegale Wetten aktiver Profis ausgesprochen. Was "Sky Sport Italia" bereits am Nachmittag berichtet hatte, ist nun offiziell vom italienischen Fußballverband FIGC bestätigt worden. Demnach haben sich die Anwälte von Nicolo Fagioli mit der Bundesanwaltschaft auf eine siebenmonatige Sperre des Juventus-Profis verständigt. Die Saison 2023/24 ist für den 22-Jährigen gelaufen, allerdings ist es eine deutliche Verringerung der Mindeststrafe für einen Verstoß gegen Artikel 24 des Sportgesetzbuchs. Dieser sähe eine dreijährige Sperre vor.

Offiziell ist Fagioli für zwölf Monate gesperrt, fünf davon könne er aber anders auffangen: Der Mittelfeldspieler muss einen mindestens sechsmonatigen Therapieplan einhalten, dieser beinhalte die Teilnahme an mindestens zehn öffentlichen Treffen, die innerhalb von fünf Monaten in Amateursportverbänden, föderalen Territorialzentren und Genesungszentren von Spielsucht stattfinden. Die FIGC werde dies genau überprüfen und bei Verstoß dieser Regeln auch eingreifen. Zudem muss der Juve-Profi eine Geldstrafe in Höhe von 12.500 Euro bezahlen.

Hilfreich waren für Fagioli, gegen den seit dem 11. Oktober offiziell ermittelt wird, dem Bericht nach die vollumfängliche Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft sowie die Bereitschaft, den eigenen Kampf gegen die Spielsucht anzugehen.

Bleibt die Frage, wie hart es die "Nachahmer" Sandro Tonali (23) und Nicolo Zaniolo (24) trifft. Einen Tag nach der Mitteilung der Ermittlungen gegen Fagioli waren die Untersuchungen beim Duo der italienischen Nationalmannschaft öffentlich geworden. Nationaltrainer Luciano Spalletti schickte den Profi von Newcastle United und den von Aston Villa umgehend nach Hause.

Tonalis Berater: "Sandro ist erschüttert, er hat aber bereits begonnen zu kämpfen"

"Ich glaube, es war richtig, die Jungs nach Hause zu schicken - auch zu ihrem Schutz", hatte Sportminister Andrea Abodi daraufhin verlauten lassen. Am Dienstag äußerte sich Tonalis Berater Giuseppe Riso am Rande einer Veranstaltung in der italienischen Botschaft in London: "Sandro ist erschüttert, er hat aber bereits begonnen zu kämpfen. Sein wichtigster Kampf gegen eine Krankheit hat begonnen. Er wird diesen Kampf gewinnen. Sandros Erfahrung wird ihn retten."

Riso dankte in seinem Statement ausdrücklich auch FIGC-Präsident Gabriele Gravina sowie Stammverein Newcastle, die dem Spieler in der schweren Zeit "sehr nahe" stünden. Während Tonali zuzugeben scheint, wie Fagioli auf Fußballspiele gewettet zu haben, fährt Zaniolo offenbar eine andere Strategie. Der Offensivspieler bestreitet, auf Fußball gewettet zu haben, stattdessen sei er auf illegalen Websites unterwegs gewesen, um Poker und Blackjack zu spielen.

msc