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Viktoria Aschaffenburg: Türkgücü-Sieg beseitigt die Zweifel

Unterfranken müssen personelle Probleme kompensieren

Viktoria Aschaffenburg: Der Sieg gegen Türkgücü beseitigt erste Zweifel

Seine Anweisungen fruchten: Simon Goldhammer hat mit Viktoria Aschaffenburg zehn Punkte aus den ersten sechs Spielen eingefahren.

Seine Anweisungen fruchten: Simon Goldhammer hat mit Viktoria Aschaffenburg zehn Punkte aus den ersten sechs Spielen eingefahren. IMAGO/Zink

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Der Heimsieg gegen Türkgücü, der erste Sieg über die Münchner überhaupt, kam für die Viktoria zur richtigen Zeit. Nach zwei schwachen Auswärtsspielen und dem Pokal-Aus gab es im Umfeld erste Zweifel. Die hat die Mannschaft nun eindrucksvoll widerlegt. Kapitän Benjamin Baier (35): "Für den Auftritt in Burghausen haben wir viel Kritik bekommen, der war auch nicht gut. Aber wir sind eine junge Mannschaft. Gegen Türkgücü haben wir enorm verteidigt, da bin ich richtig stolz auf die Truppe."

Der neue Trainer Simon Goldhammer (37) sah das Spiel richtungsweisend: "Wir haben bewiesen, dass wir absolut konkurrenzfähig sind, wenn alle Spieler 100 Prozent Einsatz zeigen." Der Nachfolger von Jochen Seitz hat sich auf Anhieb am Schönbusch etabliert, schnell einen Draht zur Mannschaft gefunden und - wichtig für die Vereinsführung - geht den Aschaffenburger Weg vorbehaltlos mit, der nur junge Spieler als Neuzugänge erlaubt. Daher hat Goldhammer in den letzten Wochen auch keine weitere Verstärkungen gefordert, obwohl teilweise bis zu neun potenzielle Stammspieler fehlten. Bitter war vor allem der Ausfall von Alexandru Paraschiv und Clay Verkaj, die für die kreativen Momente im Mittelfeld verantwortlich sind.

Ausrutscher in Fürth

"Mit zehn Punkten aus sechs Spielen sind wir trotzdem absolut im Soll", ist der Trainer mit der Ausbeute bisher zufrieden. "Wenn man das in den Kontext unserer großen personellen Probleme der letzten Wochen stellt, können wir damit mehr als nur gut leben." Dafür verantwortlich sind die Heimstärke (drei Spiele, drei Siege) und die Defensive. Von dem Ausrutscher in Fürth abgesehen (1:4) hat die Viktoria in drei von sechs Partien zu Null gespielt. Dabei rührt Goldhammer keineswegs Beton an. Die sichere Abwehr ist für ihn die Basis für ein schnelles, vornehmlich über die Außen vorgetragenes Offensivspiel. "Außerdem legen wir im Training besonderen Wert auf Standards."

6. SPIELTAG

Fünf Spieler der eigenen Jugend sind im Sommer in die Regionalliga-Elf aufgerückt. Einer hat sich auf Anhieb einen Stammplatz erobert: Arda Nadaroglu, Sohn des ehemaligen Profis Tuncay Nadaroglu (1. FC Köln, Darmstadt 98). Der 19-jährige tritt so selbstbewusst auf, als ob er schon zahlreiche Viertligaspiele absolviert hätte, überzeugt mit Zweikampfgeschick und enormer Schnelligkeit. In den ersten fünf Begegnungen hat er sich einen Stammplatz als Linksverteidiger erobert, gegen Türkgücü zog ihn Goldhammer eine Position nach vorne, wo er auf Linksaußen für viel Wirbel sorgte und den Freistoß herausholte, der zum 1:0 führte. "Eigentlich kommt er ja aus dem Offensivbereich", sieht der Trainer die Möglichkeit, ihn öfter auf dieser Position einzusetzen.

Klaus Gast

Die Trainer in der Regionalliga Bayern