DFB-Pokal

Freiburg erlebt Albtraumabend im Pokal gegen Leipzig

Spieler mussten Anhänger beruhigen

1:5, Münzwurf, Fans im Innenraum: Freiburg erlebt Albtraumabend im Pokal

Turbulente Szenen: Freiburger Spieler im Gespräch mit Fans, Leipziger mit dem Referee.

Turbulente Szenen: Freiburger Spieler im Gespräch mit Fans, Leipziger mit dem Referee. IMAGO/Sportfoto Rudel

"Leipzig war besser, wir haben verloren. Das ist alles", sagte Christian Streich nach dem Spiel gegen die Sachsen kurz und bündig bei "Sky". Der Freiburger Coach machte derweil den Faktor Kraft als einen entscheidenden Punkt aus, warum die Partie so enttäuschend verlaufen war. Es sei das "42. oder 43. Pflichtspiel" für sein Team gewesen, da ist es "schwierig, wenn dann nicht alles passt. Leipzig hatte einige Spieler, die verletzt waren, die jetzt ausgeruht sind. Wir waren heute nicht so außergewöhnlich gut, wie man sein muss, um dann auf Augenhöhe zu sein. Leipzig war besser und schneller und hat verdient gewonnen."  

Ähnlich sah es auch Jochen Saier. "Es war ein extrem harter Aufschlag in der ersten Hälfte, danach ist es natürlich ein schwieriges Unterfangen. Unter dem Strich haben wir verdient verloren", meinte der Sportvorstand des SCF. 

Nach Fan-Vorfällen: Freiburg entschuldigt sich - und relativiert

Zusätzlich zur Niederlage gab es in der zweiten Hälfte auch noch eine unschöne Szene von Seiten der Ränge in der Freiburger Arena. So wurde der Leipziger Reservespieler André Silva beim Warmmachen von einer Münze am Kopf getroffen und ging kurz zu Boden. Ein paar Fans kletterten sogar über den Zaun und drangen kurzzeitig in den Innenraum ein. Sie wurden von vereinzelten Ordnern und mehreren Freiburger Spielern wieder zur Rückkehr auf die Tribüne bewegt.  

"Das hat hier nichts verloren, egal welche Situation davor war oder wie es sich zuvor vielleicht hochgeschaukelt hat", meinte Saier. "Das gehört nicht ins Stadion, da können wir uns nur entschuldigen", so der Sportboss des SCF weiter, der allerdings auch relativierte: "In Lautern (im Erstrundenspiel im Pokal am 31. Juli 2022; Anm. d. Red.) waren es Hände voll Kleingeld, die ich hätte mitnehmen können. Das ist aber keine Entschuldigung, das ist bescheiden und sollte nicht sein."

Auch der Freiburger Kapitän hatte gemischte Gefühle und kritisierte einerseits die Fans ("Nicht schön, dass sie vom Zaun runtergehen"), andererseits aber auch indirekt Silva, der nach dem Münztreffer kurz auf den Rasen gefallen war. "Da lege ich mich auch einfach nicht hin, dann kochen die Emotionen erst gar nicht so hoch. Ich habe auf Schalke beim Eckball auch vier oder fünf Sachen abbekommen", meinte Christian Günter

Jablonski: "Schreiben das, was wir wahrgenommen haben"

Auch Referee Sven Jablonski äußerte sich nach der Partie zu den Vorkommnissen und erklärte, dass trotz der kurzen Unterbrechung ein Spielabbruch nicht zur Debatte gestanden habe: "Ein Spielabbruch ist immer die letzte Instanz. Die Spieler von Freiburg haben nochmal auf die Fans eingewirkt und die Leipziger waren auf der anderen Seite dann so gut geschützt, dass wir das Spiel fortführen konnten", erklärte der Unparteiische, der zuvor die Ersatzspieler von RB aus der Kurve geholt und auf die andere Seite des Stadions beordert hatte, "weil die Sicherheit für die Spieler vorgeht".   

Zu etwaigen Folgen für die Freiburger aufgrund der Vorfälle konnte Jablonski keine Auskunft geben, der das Geschehen indes natürlich in seinen Spielberichtsbogen mit aufnahm. "Wir schreiben das, was wir wahrgenommen haben. Was dann die Folgen sind, kann ich jetzt nicht sagen." 

jom

Bilder zur Partie SC Freiburg gegen RB Leipzig