Wintersport

Herrmann-Wick sprintet bei der Biathlon-WM in Oberhof zu Gold

Schneider starke Siebte - Schweden-Doppel auf dem Podest

Herrmann-Wick sprintet bei der Biathlon-WM in Oberhof zu Gold

Sicherte sich Gold im Sprint: Denise Herrmann-Wick.

Sicherte sich Gold im Sprint: Denise Herrmann-Wick. IMAGO/GEPA pictures

"Es ist ein neuer Tag, es muss alles passen", hatte Denise Herrmann-Wick vor dem Sprint bei der Heim-WM mit Blick auf ihre Favoriten-Rolle erklärt. Und es hat alles gepasst. Die 34-Jährige hat dem deutschen Biathlon-Team die erste Einzelmedaille beschert - und das gleich mit Gold.

Biathlon-WM in Oberhof

Herrmann-Wick zeigte sich schon beim ersten Schießen von ihrer besten Seite, arbeitete Scheibe für Scheibe konzentriert ab und setzte eine neue Bestmarke. Auch beim Stehendanschlag blieb die Deutsche auf Kurs, räumte wieder alle fünf Scheiben ab und ging zunächst in Führung.

Ich war total aufgeregt, bin schon beim Einlaufen vom Puls nicht runtergekommen.

Denise Herrmann-Wick

Lediglich die ebenfalls fehlerfreie Hanna Öberg aus Schweden konnte da mithalten und übernahm nach dem zweiten Schießen mit fast zehn Sekunden Vorsprung die Führung. In der Loipe verlor Öberg aber kontinuierlich gegen Herrmann-Wick und lag im Ziel 2,2 Sekunden hinter der DSV-Biathletin auf Platz zwei. Linn Persson (+26,2/0) fing noch Marte Olsbu Roiseland (+31,3/1) aus Norwegen ab und sicherte Schweden eine weitere Medaille.

Schneider überrascht und freut sich mit "Mami"

Aus deutscher Sicht überraschte Sophia Schneider mit einem Platz unter den Top Ten. Mit einem Schießfehler schob sich die junge Teisendorferin auf Platz sieben vor. Über Gewinnerin Herrmann-Wick sagte Schneider: "Sie ist die Mami bei uns im Team - und wenn die Mami Gold holt, sind wir alle happy."

Für Einzel-Olympiasiegerin Herrmann-Wick war es nach Gold in der Verfolgung 2019 der zweite WM-Titel ihrer Karriere und der erste deutsche Sprint-Titel seit Magdalena Neuner, die bei der Heim-WM 2012 in Ruhpolding gewonnen hatte. "Ich war total aufgeregt, bin schon beim Einlaufen vom Puls nicht runtergekommen. Dass ich so ein Rennen in den Schnee zaubern kann, dann noch bei der Heim-WM - das kann man nicht beschreiben", meinte Herrmann-Wick im ZDF.

"Das wagt man sich kaum zu träumen, dass so etwas hier passieren kann", erklärte sie. "Dass ich das heute erleben darf, ist umso schöner, mit Familie und Freunden am Streckenrand, das ist unglaublich."

Frauen, 7,5 km Sprint, Ergebnis:

1. Denise Herrmann-Wick (Oberwiesenthal) 21:19,7 Min./0 Schießf.; 2. Hanna Öberg (Schweden) +2,2 Sek./0; 3. Linn Persson (Schweden) +26,2/0; 4. Marte Olsbu Röiseland (Norwegen) +31,3/1; 5. Lisa Vittozzi (Italien) +45,8/1; 6. Marketa Davidova (Tschechien) +50,5/0; 7. Sophia Schneider (Teisendorf) +57,6/1; 8. Polona Klemencic (Slowenien) +58,1/0; 9. Anna Magnusson (Schweden) +58,8/0; 10. Julia Simon (Frankreich) +1:02,8 Min./2; ... 17. Hanna Kebinger (Garmisch-Partenkirchen) +1:15,9/1; 23. Janina Hettich-Walz (Schönwald im Schwarzwald) +1:33,1/1; 41. Vanessa Voigt (Rotterode) +2:05,7/2

nik

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