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Cristiano Ronaldo fordert fast 20 Millionen von Juventus

Interne Absprache mit den Turinern?

Cristiano Ronaldo fordert offenbar fast 20 Millionen Euro von Ex-Klub Juventus

Hat zwischen 2018 und 2021 für Juventus gespielt - und offiziell auf Gehalt verzichtet: Cristiano Ronaldo.

Hat zwischen 2018 und 2021 für Juventus gespielt - und offiziell auf Gehalt verzichtet: Cristiano Ronaldo. imago images/NurPhoto

Die Turiner Staatsanwaltschaft und die italienische Börsenaufsichtsbehörde ermitteln dieser Tage gegen den italienischen Rekordmeister Juventus. Dem Klub aus dem Piemont wird Bilanzfälschung und Aktienmanipulation vorgeworfen, genauer gesagt 16 Leute werden beschuldigt - darunter die zurückgetretenen Andrea Agnelli (Präsident) und der frühere Weltklasse-Spieler Pavel Nedved (Vize).

In der Causa geht es auch um fingierte Spielerbewertungen. Dem Rekordmeister wird vorgeworfen, einigen seiner Profis bewusst falsche Marktwerte zugeschrieben zu haben - allein 2018, 2019 und 2020 soll die Bilanz so um 115 Millionen Euro geschönt worden sein.

Darüber hinaus sollen die Juve-Bosse während der Coronavirus-Pandemie Schwarzgeld ausbezahlt beziehungsweise zugesichert haben. Der genaue Vorwurf: Die Beschuldigten hätten 23 Profis, die einem coronabedingten Gehaltsverzicht in Höhe von 90 Millionen Euro zugestimmt hatten, einen Teil ihres Salärs doch gewährt - und zwar illegal hinten herum. Die Rede ist von vier Monatsgehältern, drei sollen aber eben schwarz und damit an der Bilanz und dem Aktienmarkt vorbei bezahlt worden sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

"Was überrascht, ist die mutmaßliche Milchmädchenrechnung der Verantwortlichen: Dass strafbare Schwarzgeldzahlungen solchen Umfangs an der Bilanz vorbei nicht auffallen würden, dürfte von Anfang an illusorisch gewesen sein", hat dazu Dr. Ingo Bott, Rechtsanwalt, Wirtschaftsstrafrechtsexperte und Inhaber der Düsseldorfer Kanzlei Plan A, erst kürzlich gegenüber dem kicker mitgeteilt. Und weiter: "Dass die Entscheidung dennoch so gefallen sein könnte, zeigt, wie sehr sich Juve von den Realitäten eines normalen Wirtschaftens entfernt haben und in Abhängigkeit von nur auf dem Papier bescheidenen Spielern begeben haben dürfte."

Es geht offenbar um 19,9 Millionen Euro

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Einer dieser vorneherum bescheidenen Akteure soll auch Cristiano Ronaldo sein, der aktuell mit Portugal bei der WM in Katar weilt und nach seinem Aus bei Manchester United vereinslos ist. Der inzwischen 37-jährige Stürmer hat nach seinem Abschied von Real Madrid zwischen 2018 und 2021 für Juve gespielt, in dieser Zeit zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg gewonnen sowie in 98 Serie-A-Einsätzen stolze 81 Treffer markiert.

Nun fordert der Weltstar offenbar, wie die "Gazzetta dello Sport" an diesem Sonntag berichtet hat, 19,9 Millionen Euro von den Turinern. Dieser Betrag sei jener Lohn, der während der Pandemie zwischen beiden Parteien vereinbart worden sein soll. Der Klub hat erklärt, dass er das Geld bereits ausgezahlt habe. Der Spieler, der während seiner Zeit bei der Alten Dame über 30 Millionen Euro netto pro Saison verdient hat, behauptet laut der Zeitung jedoch, nie eine Überweisung bekommen zu haben.

CR7 ist damals jedenfalls einer der Juventus-Profis gewesen, die sich öffentlich zu einem Gehaltsverzicht bekannt haben. Intern und hinter verschlossenen Türen habe der Europameister von 2016 aber laut der "Gazzetta" eine Absprache über die 19,9 Millionen Euro getroffen - die die Bianconeri garantiert zu leisten hätten, selbst wenn er den Klub verließe - was am Ende auch so gekommen ist.

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