3. Liga

Die Zeit drängt: Vier Drittligisten sind auf Trainersuche

Glöckner und Neidhart gehandelt

Die Zeit drängt: Vier Drittligisten sind auf Trainersuche

Patrick Glöckner und Christian Neidhart werden mit Dresden bzw. Mannheim in Verbindung gebracht.

Patrick Glöckner und Christian Neidhart werden mit Dresden bzw. Mannheim in Verbindung gebracht.

Mit dem Aufstieg in die 3. Liga hat sich Bayreuths Erfolgstrainer Timo Rost verabschiedet. Der Ex-Profi steht in der kommenden Saison bei Liga-Rivale Erzgebirge Aue an der Seitenlinie - die Lücke, die er beim oberfränkischen Traditionsverein hinterlässt, wird Thomas Kleine füllen. Das gaben die Altstädter am Nachmittag bekannt.

Bislang kein klarer Favorit: Wer passt zu den Dresdner Ansprüchen?

Zwei von sechs suchenden Drittligisten haben damit ihren neuen Coach gefunden. Vier Vereine befinden sich damit offiziell auch weiterhin auf der Suche - allen voran Dynamo Dresden. Bei der in der Relegation gescheiterten SGD sind die Erwartungen an den neuen Mann groß. Nachdem Guerino Caprettis Vertrag nicht für die 3. Liga verlängert wurde und der erfolglose Coach nach nur drei Monaten und ohne Sieg wieder gehen musste, fahnden Sportchef Ralf Becker (der einen neuen Kontrakt erhielt) und Kaderplaner Kristian Walter intensiv nach einem potenziellen Aufstiegstrainer. Denn nicht weniger als das ist das erklärte Ziel der Sachsen.

Die Zeit drängt, soll die wichtige Sommervorbereitung, in der der Grundstein für die Zweitliga-Rückkehr gelegt werden soll, doch zeitnah festgezurrt werden. Doch dabei sollte der neue Mann in jedem Fall mitentscheiden. Gleiches gilt für die Kadergestaltung, die trotz drei feststehender Neuzugänge nach dem Abstieg einer Großbaustelle gleicht. Spieler aus dem alten Kader und etwaige Neuzugänge dürften ihre Zusage auch davon abhängig machen, welcher Trainer mit welcher Philosophie künftig das Sagen hat.

Mehrere Medien brachten zuletzt Patrick Glöckner, der den künftigen Ligakonkurrenten Waldhof Mannheim einvernehmlich verlassen hat, ins Spiel. Auf Wasserstandsmeldungen verzichten die SGD-Verantwortlichen allerdings, das Gerücht wurde bislang weder bestätigt noch dementiert.

In Mannheim gibt es intern schon eine Wunschlösung

Auch Glöckners Nachfolge in Mannheim ist noch ungeklärt. Erst 14 Profis haben die Quadratestädter für die kommende Saison unter Vertrag, Priorität dürfte aber der neue Trainer haben. Eigentlich hatte Sport-Geschäftsführer Tim Schork bis zum 21. Mai einen neuen präsentieren wollen, musste dann aber offensichtlich feststellen, dass dieses Vorhaben nicht zu realisieren war. Hektik oder Nervosität kommt beim ehemaligen Bundesligisten, der 2023 in die 2. Bundesliga zurückkehren will, nicht auf. "Wenn es so weit ist, ist es so weit. Dann werden wir es auch schnell verkünden", betont Schork.

Intern haben sich die Verantwortlichen dem Vernehmen nach inzwischen auf einen Namen festgelegt. Zuvor gab es mit mehreren Kandidaten Gespräche. "Wir wollen die beste Lösung für den SV Waldhof. Mit dieser befinden wir uns in konstruktiven Gesprächen", sagt Schork - lässt aber offen, warum der Wunschtrainer bislang noch nicht unterschrieben hat.

Nachdem Medienberichten zufolge Havelses Trainer Rüdiger Ziehl zum Kandidatenkreis zählte, vermeldete die "Bild" Christian Neidhart zu Wochenbeginn als heißesten Anwärter auf das Traineramt.

RWE "gut im Zeitplan" - Entscheidung in Meppen bis Ende der Woche?

Neidhart wiederum war kurz vor Saisonende bei Rot-Weiss Essen vor die Tür gesetzt worden. Der Revierklub erhoffte sich durch diesen Schritt den nötigen Impuls für die zwei noch ausstehenden Spiele im Aufstiegsrennen - und wurde für das Risiko belohnt. Doch wer führt den Klub in die erste Saison im Profifußball nach 15 Jahren Abstinenz? Sportdirektor Jörn Nowak wollte den neuen Trainer Ende Mai, Anfang Juni präsentieren und sieht sich trotz der nahenden Deadline "gut im Zeitplan". Er sagt: "Der Prozess ist fortgeschritten, der Kandidatenkreis eingegrenzt." Weitere Gespräche werden geführt, bestenfalls Ende der Woche könnte der Klub Vollzug melden.

Ähnliches erhofft man sich beim SV Meppen. Der Wunsch mancher Fans im Umfeld der Emsländer, nämlich eine Rückkehr von Erfolgs- und Aufstiegstrainer Neidhart, wird sich aber aller Voraussicht nach nicht erfüllen. Andere Namen kursieren nicht, klar ist aber, dass möglichst schnell ein neuer Coach her muss. Das Vakuum nach der überraschenden Trennung von Rico Schmitt nur acht Wochen nach dessen Vertragsverlängerung kommt zur Unzeit. Schließlich wurde auch Co-Trainer Mario Neumann nach sieben Jahren verabschiedet, unabhängig von Schmitts Zukunft. Jetzt steht die wichtige Kaderplanung an, die diesmal auch aufgrund der Abgangs einiger Stützten zu einem großen Umbruch werden könnte. Bis zum Ende der Woche, so heißt es, wollen die Emsländer ihren neuen Trainer präsentieren.

Frederik Paulus