3. Liga

Dynamo Dresden: Capretti stolz auf "teilweise lautere" Fans

Dresdens Will im Krankenhaus

Capretti stolz: "Die Fans waren teilweise lauter als das Heimstadion"

Dresdens Coach Guerino Capretti ist sich sicher, dass sein Team die Klasse halten wird.

Dresdens Coach Guerino Capretti ist sich sicher, dass sein Team die Klasse halten wird. IMAGO/Eibner

Keine Tore, kein Sieger, kein echter Vorteil: Das Hinspiel der Zweitliga-Relegation ist schnell zusammengefasst. Die letztlich etwas bessere Ausgangsposition dürfte ab sofort aber das höherklassige Team aus Dresden haben, darin waren sich die SGD-Beteiligten sicher.

"Man hat gemerkt, dass wir ein bisschen gebraucht haben bei dieser großartigen Kulisse, in der zweiten Halbzeit war es aber ein sehr ausgeglichenes Spiel und ein gerechtes Unentschieden", fasste Verteidiger Tim Knipping bei "Sky" zusammen. Schnell wurde ihm klar, dass Lautern im Hinspiel aber den Trumpf der Heimfans hatte, den auch Dresden wohl haben wird.

Bei uns wird es richtig brennen.

Tim Knipping

Wie schon Chris Löwe im kicker-Interview hoffte, wurde "das Publikum bei jedem gewonnen Zweikampf unruhiger", meinte Knipping zudem. "Das hat die Mannschaft gespürt und immer mehr Selbstbewusstsein getankt." Vorfreudig blickte er bereits auf das Rückspiel am Dienstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) und meinte: "Bei uns wird es richtig brennen."

Gebrannt hatte auch die SGD - zumindest im Spiel gegen den Ball. Sogleich der Gast "zu unsauber im Spiel nach vorne" war, habe er es dennoch "leidenschaftlich verteidigt und den Punkt verdient mitgenommen", bilanzierte Ex-Lauterer Löwe, der stolz auf den Umgang des jungen Teams mit der Atmosphäre am Betzenberg war. "Es war für unsere Mannschaft extrem wichtig, hier zu bestehen. Die 50.000 beeindrucken dich schon erst einmal."

Die haben am Ende nur lange Bälle nach vorne gespielt. Wir brauchen keine Angst haben.

Chris Löwe

Dresden hat trotz 18 Spielen ohne Sieg also alles in der eigenen Hand. Coach Guerino Capretti, der seit seinem Amtsantritt Anfang März noch auf einen Dreier wartet, war - auch aufgrund der Kulisse - überwiegend stolz. Auf die Zuschauer ebenso sehr wie auf die Spieler. "Ich möchte einen Riesen-Dank aussprechen an unsere Fans, das haben unsere Jungs gebraucht", sagte er. "Diese Leidenschaft brauchen wir für das Rückspiel - die Fans waren teilweise lauter als das ganze Heimstadion."

Wenn beispielsweise die Zielstrebigkeit beim Passspiel sowie die Konsequenz bei den Angriffen besser werden würden, ist sich Capretti sicher: "Wir haben die Qualität, um drinnen zu blieben und werden das auch tun." Löwe hatte dafür gar noch einen Anhaltspunkt. Die Mannschaft habe nun gesehen, "dass wir Lautern komplett limitieren können. Die haben am Ende nur lange Bälle nach vorne gespielt, das war's. Wir brauchen keine Angst haben. Und ich bin gespannt, ob sie mit der Kulisse genauso umgehen können, wie wir heute damit umgegangen sind."

Sorgen bereitete derweil Paul Will. Der defensive Mittelfeldspieler musste bereits nach 21. Minuten ausgewechselt werden. Capretti bestätigte zur Personalie: "Er ist zur Beobachtung im Krankenhaus, es ist eine Kopfverletzung, eine Gehirnerschütterung." Den Weg zurück nach Dresden werde er laut Klubangaben nicht mit der Mannschaft antreten.

mje