EM

Inklusive Traumtor von Insigne: Italien steht im EM-Halbfinale

Ewiger Geheimfavorit Belgien ausgeschieden

Inklusive Traumtor von Insigne: Italien steht im EM-Halbfinale

Freut sich über sein Traumtor zum zwischenzeitlichen 2:0: Lorenzo Insigne.

Freut sich über sein Traumtor zum zwischenzeitlichen 2:0: Lorenzo Insigne. Getty Images

Ganz Belgien bangte nach dem 1:0 gegen den entthronten Europameister Portugal bis zuletzt um den am Sprunggelenk angeschlagenen De Bruyne - und der ManCity-Star schaffte es rechtzeitig ins Aufgebot von Roberto Martinez. Nicht aber Eden Hazard (Muskelverletzung), der von Doku ersetzt wurde.

Bei den Italienern konnte Nationaltrainer Roberto Mancini wieder auf seinen Abwehrroutinier Chiellini bauen, der das Achtelfinale gegen Österreich (2:1 n.V.) noch wegen muskulärer Probleme verpasst hatte. Acerbi nahm dafür auf der Bank Platz. Dort saß auch Berardi, der von Chiesa verdrängt wurde.

Bonucci voreilig - hohe Intensität

Die Belgier übernahmen, ganz anders als noch in der zweiten Hälfte gegen Portugal, sofort die Initiative und suchten mit schnellem Umschaltszenen Sturmtank Lukaku in der Tiefe: Der Inter-Profi kam erst einen Schritt gegen Donnarumma zu spät (1.) und stand kurz darauf im Abseits (4.). Anders die Italiener, die den geordneten Ansatz des Ballbesitzes wählten - und mit der ersten Chance vermeintlich in Führung gingen, doch Bonucci stand knapp im Abseits (13.).

Es ging mit jener hohen Intensität aus der Anfangsviertelstunde nahtlos weiter. Beide Länderauswahlen gönnten einander kaum Pausen, auch nicht in den Zweikämpfen: Verratti und Tielemans sahen früh die Gelbe Karte, ehe Donnarumma einen strammen De-Bruyne-Schuss klasse parierte (22.). Der wohl künftige PSG-Keeper zeichnete sich Augenblicke später gleich noch einmal gegen Lukaku aus (26.).

EM-Viertelfinale

Traumtor Insigne - Lukaku vom Punkt

Das Tor aber fiel auf der Gegenseite - und zählte diesmal auch: Belgien vertändelte die Kugel im eigenen Strafraum und ermöglichten so Barella aus halbrechter Position die Möglichkeit zum Treffer. Der 24-Jährige versenkte die Kugel eiskalt (31.).

Mit der Führung im Rücken wurde die Squadra Azzurra immer dominanter und erhöhte durch ein Traumtor Insignes noch in der ersten Hälfte: Der Napoli-Angreifer schlenzte die Kugel aus dem Dribbling sehenswert ins rechte Eck (44.). Doch weil Lukaku einen schmeichelhaften Elfmeter in der Nachspielzeit verwandelte, ging Italien eben nur mit einem knappen 2:1 in die Pause (45.+2).

Spinazzolas Oberschenkel hilft den Azzurri

Italien zeigte sich trotz des späten Anschlusstreffers der Belgier zunächst unbeeindruckt, spielte weiterhin sehenswerten Offensivfußball und konnte sich in der Defensive auf seinen Torwart verlassen. Wenn dieser jedoch einmal geschlagen war, so geschehen nach genau einer Stunde, rettete eben der Oberschenkel Spinazzolas gegen Lukaku.

Erst jetzt wurden die Roten Teufel etwas aktiver, Martinez brachte mit Mertens und Chadli zwei frische Offensivkräfte (70.). Letzterer hatte nach nur einer Aktion, einem Antritt plus abgefälschter Vorarbeit für Lukaku, jedoch schon wieder Feierabend: Muskelprobleme (73.).

Doku feuert letzte Patrone über das Tor

Auf beiden Seiten ließen allmählich die Kräfte nach, Italiens Spinazzola musste in der Schlussviertelstunde unter Tränen gar vom Platz getragen werden. Der Außenverteidiger verletzte sich ohne Fremdeinwirkung offenbar schwer (79.) Der Weltranglistenerste aus Belgien erhöhte noch einmal die Schlagzahl, doch der 19 Jahre alte Doku jagte das Leder am Ende einer sehenswerten Einzelaktion knapp über den Querbalken (84.). Es war zugleich die letzte ernsthafte Möglichkeit des ewigen Geheimfavoriten Belgiens, der im Viertelfinale scheiterte.

Italien dagegen trifft im Halbfinale am Dienstag (21 Uhr) in Wembley auf Spanien, das sich im Elfmeterschießen gegen die Schweiz durchgesetzt hatte.

Bilder zur Partie Belgien - Italien