Der Jubel war riesig, als der FCK in der 73. Minute das vermeintliche Führungstor durch Kenny Prince Redondo feierte. Der Sommer-Neuzugang hatte den Ball nur zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer durch Daniel Hanslik über die Linie gedrückt, doch gerade als sich eine Jubeltraube bildete, erfolgte ein Pfiff von Schiedsrichter Nicolas Winter. Das Tor zählte wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht. Wohl eine knappe Fehlentscheidung, wie die TV-Bilder belegten, die auch Antwerpen nach dem Spiel sichtete.
"Ich habe den Linienrichter gefragt, ob er sich sicher ist", gab der 49-Jährige nach Abpfiff bei MagentaSport zu Protokoll. Der Assistent habe erklärt, dass er die Szene nochmal schnell Revue passieren lassen musste, ehe er die Fahne hob. "Da lag er aber wohl falsch", hielt Antwerpen trocken fest.
Über sein Verhalten sollte er mal nachdenken, ob das so in Ordnung ist.
Marco Antwerpen über Holger Seitz
Der Trainer wollte nach seinem Heimdebüt nicht außer Acht lassen, dass seine Mannschaft gleich mehrere Chancen hatte liegen lassen, insbesondere in der Anfangs- und später in der Schlussphase, als der FCK in Überzahl spielte. "Mit drei hochkarätigen Chancen musst du das Spiel gewinnen - auch ohne dieses Tor", sagte er, fügte aber gleich an: "Dazu gehört dann auch mal eine gute Schiedsrichterleistung, die hatten wir hier heute nicht."
Holger Seitz (r.) und Marco Antwerpen im Austausch an der Seitenlinie. imago images
Für ordentlich Frust hatten aber nicht nur Referee Winter und sein Gespann gesorgt. Auch Antwerpens Trainerkollege Holger Seitz brachte den Lauterer Coach gleich mehrmals während des Spiels auf die Palme - und auch nach Abpfiff, als es an der Seitenlinie zu Provokationen kam. Das wiederum rief Antwerpen auf den Plan, der mit Seitz noch auf dem Rasen ein paar deutliche Worte wechselte. "Ich habe den Kollegen zum ersten Mal kennengelernt. Über sein Verhalten sollte er mal nachdenken, ob das so in Ordnung ist", so Antwerpen.
Seitz bleibt gelassen
Seitz wollte auf die Umstände im TV-Interview nicht näher eingehen. "Das muss er schon selbst erklären, was er meint. Ich habe dazu nichts zu sagen", erklärte der 46-Jährige. Die Leidenschaft auf dem Rasen, sagte er, habe sich auf die Trainerbank übertragen: "Ich würde das nicht überbewerten. Dass da ein paar Kommentare dabei waren, von beiden Seiten, kann ich aber bestätigen."