Europa League

Gennaro Gattuso emotional: "Wollen eine Trophäe für Maradona gewinnen"

Gänsehaut-Atmosphäre in Neapel - Stadion-Umbenennung?

Gattuso emotional: "Wollen eine Trophäe für Maradona gewinnen"

Beeindruckend: Lichtermeer vor dem altehrwürdigen San Paolo.

Beeindruckend: Lichtermeer vor dem altehrwürdigen San Paolo. imago images

Der Tod von Maradona hat Neapel schwer getroffen. Von 1984 bis 1991 hatte der Argentinier hier gespielt und der SSC die ersten und einzigen Meistertitel 1987 und 1990 sowie einen Pokalsieg und den UEFA-Cup-Triumph 1989 beschert.

Ihrer Trauer Ausdruck verliehen die Tifosi rund um das Europa-League-Spiel gegen HNK Rijeka (2:0) am Donnerstagabend. Vor dem altehrwürdigen San Paolo bot sich ein Lichtermeer; Schals, Trikots, Bilder, Blumen und Botschaften wurden am Stadion massenhaft niedergelegt.

Die Spieler liefen mit Trauerflor und zu Spielbeginn allesamt mit der Rückennummer 10 auf, die Partie wurde voll und ganz Vereinsikone "D10S" gewidmet. Geht es nach SSC-Trainer Gennaro Gattuso soll nun ein Titel zu Ehren Maradonas gewonnen werden.

Seit der schlimmen Nachricht "konnte man sehen, dass die Stadt eine andere Atmosphäre atmete", sagte der 42-jährige Weltmeister von 2006 in emotionalen Worten. "Wir hoffen, ihm etwas Wichtiges widmen zu können und eine Trophäe zu gewinnen. In dieser Stadt haben wir zu viele Jahre davon gesprochen."

Gattuso erzählte, dass er die Gelegenheit hatte, "viele Male mit Diego zu sprechen und mehrmals mit ihm zu Abend zu essen". Für ihn steht fest: "Er hat so viele außergewöhnliche Dinge getan. Er hat Fehler in seinem Privatleben gemacht, aber für das, was er getan hat, wird er immer lebendig bleiben."

Maradona-Stadion?

Die Stadt Neapel will außerdem das San Paolo in "Maradona-Stadion" umbenennen. Dies erklärte Neapels Bürgermeister Luigi de Magistris, der zudem einen Trauertag wegen des Todes der argentinischen Legende ausgerufen hatte. In mehreren Stadtvierteln Neapels waren am Mittwochabend die blauen Fahnen der SSC Neapel als Zeichen der Trauer für Maradonas Tod zu sehen.

"Seit meinem ersten Tag in Neapel bin ich Neapolitaner", hatte Maradona einmal selbst gesagt. "Kein anderes Volk hat mich so geliebt wie ihr!" Und die Menschen dort haben niemals jemanden so vergöttert wie ihren "kleinen Magier". Das hat sich in diesen traurigen Tagen und Stunden nochmals deutlich gezeigt.

cfl

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