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"Wort gebrochen", "Desaster": Lionel Messi feuert weiter gegen Barça-Präsident

Präsident des FC Barcelona weiterhin im Kreuzfeuer der Kritik

"Wort gebrochen", "Desaster": Messi feuert weiter gegen Präsident Bartomeu

Hält an seiner Kritik gegen Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu mehr als nur fest: Lionel Messi.

Hält an seiner Kritik gegen Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu mehr als nur fest: Lionel Messi. imago images

"Ich würde niemals gegen Barça vor Gericht ziehen, weil es der Klub ist, den ich liebe ... der mir alles gegeben hat, seit ich hierher kam", sagte der Argentinier im Exklusiv-Interview mit dem Portal "Goal" - und bestätigte in diesem Zuge, dass er seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 erfüllen werde. Eben weil er selbst einen langwierigen Streit mit seinem Herzensklub wegen der weiter bestehenden 700-Millionen-Klausel aus dem Weg gehen wolle. "Es ist der Klub meines Lebens."

An seiner klaren Meinung, dass bei diesem katalonischen Vereinsgiganten (26 Meisterschaften, 30 Pokalsiege, fünfmal Champion in der Königsklasse) seit geraumer Zeit so einiges schief läuft, hält Messi aber nach wie vor fest. Felsenfest.

Bartomeu habe "sein Wort gebrochen"

Gerade Bartomeu, der selbst zuletzt laut Medienberichten seinen Rücktritt für einen Messi-Verbleib angeboten habe, bekommt weiterhin sein Fett weg. Der in der Vergangenheit oft kritisierte 57-Jährige, seit 1974 Barça-Mitglied und seit 2014 Präsident, sei ein Lügner, der "sein Wort gebrochen" und somit den zugesagten ablösefreien Wechsel verhindert habe.

Ohnehin agiere der Verein seit Jahren planlos. "In Wahrheit gab es für lange Zeit kein Projekt oder sonst irgendetwas", klagt der sechsmalige Weltfußballer. Das eben von Bartomeu geführte Management sei "ein Desaster": "Sie machten halbe Sachen und ließen viel Zeit sinnlos verstreichen." Messi aber wolle seine "letzten Jahre als Fußballer glücklich verbringen. Und zuletzt habe ich in diesem Klub kein Glück mehr gefunden."

Präsident Josep Maria Bartomeu und Lionel Messi umarmen sich.

Ein Bild aus alten, längst vergangenen Tagen: Präsident Josep Maria Bartomeu und Lionel Messi umarmen sich. imago images

Superstar Messi, in der schwachen abgeschlossenen Saison (Zweiter in der Liga hinter Meister Real, 2:8-Demontage in der Champions League gegen Bayern) bleibt also höchst widerwillig, um eine Schlammschlacht nicht in einen "Krieg vor Gericht" ausarten zu lassen. Das Tischtuch zwischen ihm und dem Präsidenten ist aber mehr als nur zerschnitten, es ist zerfetzt, das Verhältnis nicht mehr zu kitten.

Also sagte die jahrelange Torgarantie des FCB "dem Klub, inklusive des Präsidenten, dass ich gehen wollte. Ich hatte ihm das schon das ganze Jahr lang gesagt. Ich glaubte, dass es Zeit sei, zu gehen. Dass der Verein mehr junge Spieler braucht, neue Spieler. Und ich dachte, meine Zeit in Barcelona sei vorbei. Das tat mir sehr leid, weil ich immer gesagt habe, dass ich meine Karriere hier beenden will. Es war ein sehr schwieriges Jahr, ich litt viel - im Training, in den Spielen, in der Kabine. Das Ergebnis gegen Bayern war nicht der alleinige Auslöser ... Ich hatte schon sehr lange darüber nachgedacht. Und der Präsident hat mir immer versichert, dass ich am Ende der Saison entscheiden könne, ob ich gehen oder bleiben will. Am Ende hat er sein Wort nicht gehalten."

Familiendrama und der Wunsch für die Zukunft

Warum sich der argentinische Star am Ende dann doch für einen vorläufigen Verbleib entschieden hat, lag im Übrigen neben Barcelonas Beharren auf die 700-Millionen-Euro-Klausel auch an der eigenen Familie. So sei in Messis Anwesen in Castelldefels die Entscheidung gefallen. "Meine ganze Familie weinte, die Kinder wollten nicht die Schule wechseln", berichtete der 33-Jährige, es sei "ein brutales Drama" gewesen.

Was ich sagen kann ist, dass ich bleibe und mein Bestes für Barcelona geben werde.

Lionel Messi exklusiv gegenüber "Goal"

So entschied sich der mit Manchester City, Inter Mailand oder auch Paris Saint-Germain in Verbindung gebrachte Angreifer letztlich eben doch für einen Verbleib - und spricht dazu Folgendes: "Ich werde bei Barça weitermachen und meine Einstellung wird sich nicht ändern - ganz egal, wie sehr ich gehen wollte. Ich werde mein Bestes geben. Ich will immer gewinnen und hasse es zu verlieren." Ansonsten wisse der zehnmalige Meister (444 La-Liga-Tore in 485 Partien) und viermalige Champions-League-Sieger "nicht, wie es jetzt weiter gehen wird. Ein neuer Trainer (Ronald Koeman; Anm.d.Red.) ist da mit neuen Ideen. Das ist gut, aber wir werden sehen müssen, wie das Team es annimmt und ob wir damit auf höchstem Level wettbewerbsfähig sind. Was ich sagen kann ist, dass ich bleibe und mein Bestes für Barcelona geben werde."

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