Es war schon bezeichnend, was Manuel Neuer nur Minuten nach dem krachenden 8:2-Erfolg über den FC Barcelona zu Protokoll gab. "Es tut mir ein bisschen leid für Marc, dass er so viele Tore kassiert hat. Für uns ist es natürlich gut, aber das wünscht man natürlich keinem Teamkollegen aus der Nationalmannschaft", sagte Bayerns Schlussmann bei "Sky". Im Vorfeld war extrem viel über das "direkte" Duell zwischen ter Stegen und Neuer geschrieben worden - am Ende ging der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft als klarer Punktsieger hervor. Neuer verdiente sich die kicker-Note 1,5, während ter Stegen eine 5,5 bekam.
Die "Marca", vereinsnahe Zeitung von Real Madrid, schrieb überdeutlich, dass "ter Stegen von den ambitionierten Bayern massakriert" worden sei. "Es war die schlechteste erste Halbzeit, die man von ter Stegen in Erinnerung hat", verbreitete aber auch die Barça-nahe "Mundo Deportivo". Die Zeitung "Sport" wollte den Torwart des FC Barcelona gar nicht erst wiedererkannt haben.
"Wir müssen definitiv etwas ändern"
Tags darauf meldete sich ter Stegen in den sozialen Medien zu Wort: "Es ist eine sehr harte Zeit. Culers (Bezeichnung für die Barça-Fans, d.Red.), es tut mir wirklich leid, was gestern passiert ist. Ich bin enttäuscht." Anschließend war es dem ehemaligen Gladbach-Keeper noch ein Anliegen, etwas klarzustellen. "Ich möchte nicht nach Ausreden suchen - weil es keine gibt", schrieb ter Stegen und legte nach: "Wir müssen definitiv etwas ändern." Eine Aussage, die Minuten nach Schlusspfiff schon Routinier Gerard Piqué getätigt hatte. Dieser bot gar seinen Abgang an, um einen möglichen Umbruch zu beschleunigen.
