3. Liga

Dresden: Klage wegen Aufstockung der 2. Liga? - DFL wartet auf Vorschläge

Dynamo beklagt Wettbewerbsverzerrung wegen unrechtmäßiger Quarantäne

Dresden: Klage wegen Aufstockung der 2. Liga? - DFL wartet auf Vorschläge

Dynamo Dresden strebt möglicherweise eine Klage gegen den Abstieg aus der 2. Liga an.

Dynamo Dresden strebt möglicherweise eine Klage gegen den Abstieg aus der 2. Liga an. imago images

So haben erste Gespräche zwischen Verantwortlichen von Dynamo und der DFL stattgefunden, wie DFL-Aufsichtsratsboss Peter Peters einen Bericht der "Bild" bestätigte. "Wenn ein Verein auf uns zukommt und mit uns sprechen will, tun wir das natürlich. Und wenn man eine Einschätzung von uns haben will, bekommt man die natürlich auch", sagte Peters der Deutschen Presse-Agentur. Ins Detail ging er aber nicht.

"Die Fragen lauten doch: Was wollen sie genau? Wie bewertet man das? Und wie soll es umgesetzt werden?", so Peters. Sobald Dresden Anträge und konkrete Vorschläge bringen würde, dann werde man sich von Seiten der Verbände "seriös damit befassen".

Den Dresdnern geht es um folgendes: Nach dem Neustart der deutschen Profi-Ligen, dem auch die Sachsen am 16. März prinzipiell zugestimmt hatten, musste die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski wegen mehrerer positiver Corona-Tests in eine zweiwöchige Quarantäne und hatte fortan ein Mammutprogramm zu bewältigen.

Neun Spiele in 28 Tagen

Im Gegensatz zu allen anderen 35 deutschen Profiklubs, die ab dem 16. Mai wieder mit dem 26. Spieltag in den Spielbetrieb einstiegen, konnten die Dresdner ihr erstes Pflichtspiel nach der Zwangspause erst am 31. Mai austragen - das 0:2 gegen den VfB Stuttgart (29. Spieltag) war die erste von neun Partien innerhalb von 28 Tagen. Aus Sicht der Sachsen war dies eine schwerwiegende Wettbewerbsverzerrung.

Dynamo argumentiert, dass die Quarantäne für die gesamte Mannschaft - vier Spieler und ein Betreuer waren positiv auf COVID-19 getestet worden - zu Unrecht angeordnet worden sei. Laut "Bild" stellt die SGD die Rechtmäßigkeit der von der DFL beauftragten Corona-Labor-Tests infrage.

Eine von Dynamo beauftragte Anwaltskanzlei soll ein Gutachten mit der Möglichkeit einer Klage erstellt haben. Dabei gehe es unter anderem um die Möglichkeit, die 2. Liga aufzustocken - von 18 auf 19 Klubs inklusive Dynamo Dresden. Oder sogar auf 20 Teams, so dass auch der zweite sportliche Absteiger Wehen Wiesbaden in der 2. Liga verbleiben würde.

Die Dresdner hatten gegenüber dem SID die Gespräche zwischen Dynamo und der Liga bereits bestätigt. Dass der Abstieg juristisch geprüft werden würde hatte der neue Geschäftsführer Becker schon bei seinem Amtsantritt angedeutet. Mitabsteiger SV Wehen Wiesbaden ist "von Dresden über die Initiative vorab informiert worden", wie Wiesbadens Geschäftsführer Nico Schäfer am Dienstag auf SID-Anfrage mitteilte.

bst/dpa/sid