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777-Klub CFC Genua will 100.000-Euro-Strafe vor dem CAS kippen

Auch Vasco da Gama hatte jüngst FIFA-Ärger

777-Klub CFC Genua will 100.000-Euro-Strafe vor dem CAS kippen

Der Serie-A-Klub CFC Genua geht wegen einer Strafzahlung vor den CAS.

Der Serie-A-Klub CFC Genua geht wegen einer Strafzahlung vor den CAS. IMAGO/Sportimage

Das bestätigte der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne auf kicker-Anfrage. Demnach hoffen sie in Genua offenbar, um die oben genannte Strafzahlung herumzukommen, die laut FIFA-Urteil dem FC Bunyodkor, einem usbekischen Erstligisten aus Taschkent, zusteht.

Shomurodov war zum 1. Januar 2015 zu Bunyodkor gewechselt, im Juli 2017 holte ihn der russische Erstligist FK Rostov für schmale 300.000 Euro. Wesentlich mehr bezahlte Genua dann gut drei Jahre später, nämlich fixe 7,5 Millionen Euro. Zudem flossen weitere 500.000 Euro an Bonus und Rostov sicherte sich eine Weiterverkaufsbeteiligung in Höhe von 15 Prozent. Später verkaufte Genua den 28-Jährigen dann weiter an die AS Rom für satte 17,5 Millionen Euro.

Doch Bunyodkor, einer von mehreren Ausbildungsklubs des Angreifers, blieb fürs Erste auf seinen Forderungen nach Solidaritätszahlungen sitzen. Das lag offenbar auch an einer Nebenvereinbarung in dem Transfervertrag, wonach Genua sämtliche Ausbildungsentschädigungen übernehmen sollte und Rostov per Klausel von diesen freistellte. Entsprechend entschied auch die FIFA-Kammer: Sie verdonnerte die Italiener zur Zahlung von 101.120 Euro nebst Zinsen an die Usbeken - was Genua nun offenbar vor dem CAS anfechten möchte.

Zweifel an Zahlungswilligkeit so mancher 777-Klubs

Im Profifußball ist das zwar keine große Summe. Spannend ist der Sachverhalt dennoch und gerade auch aus deutscher Sicht. Denn bekanntlich übernahm der US-Investor 777 Partners, der die Mehrheit der Kapitalanteile an der Profifußball-Tochter von Hertha BSC hält, im September 2021 den CFC, also kurz nach dem Millionen-Verkauf des Usbeken an die Roma. Die Sache Shomurodov ist nicht der einzige Sachverhalt, der zuletzt Zweifel an der Zahlungswilligkeit bei so manchem 777-Klub nährte.

Bis Ende September etwa hatte mit Vasco da Gama ein weiterer Verein aus dem 777-Netzwerk Transferschulden in Millionenhöhe nicht bezahlt und war deshalb von der FIFA zwischenzeitlich mit einem (inzwischen wieder aufgehobenen) Transferbann belegt worden.

Zudem hatte die Firma aus Miami kürzlich eine Zahlungsfrist bei einem weiteren Partner aus dem Sport, der britischen Basketball-Liga, gerissen. Und: Einem Bericht der New York Times zufolge stockt die geplante, rund 580 Millionen Euro schwere Übernahme von Premier-League-Klub FC Everton, weil 777 Partners der britischen Finanzaufsichtsbehörde bislang noch keine geprüften Jahresabschlüsse habe vorlegen können.

Benni Hofmann

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