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Ja zu "alternativlosem" Lösungsvorschlag: Vereine stimmen für BFV-Plan

Votum zur Vorlage des Bayerischen Fußball-Verbands

Ja zu "alternativlosem" Lösungsvorschlag: Bayerns Vereine stimmen für BFV-Plan

Am Freitag und Samstag stellte der BFV seinen Lösungsvorschlag der Öffentlichkeit und seinen Vereinen in einem Webinar vor.

Am Freitag und Samstag stellte der BFV seinen Lösungsvorschlag der Öffentlichkeit und seinen Vereinen in einem Webinar vor. BFV-Webinar

Abbruch oder Saisonfortsetzung? Dass es keine Ideallösung im Amateurfußball für die Zeit nach der Corona-Pandemie geben wird, war schon im Vorherein klar. Am Wochenende ging der Bayerische Fußball-Verband mit seinem "alternativlosen" Lösungsvorschlag, der die Fortsetzung der laufenden Saison - wenn möglich ab September - vorsieht, an die Öffentlichkeit. Über den Plan des BFV wurde seitdem in Fußball-Bayern und den sozialen Medien teils heftig diskutiert.

Am Freitag hatte der BFV seinen Plan zunächst in einem Webinar der Öffentlichkeit vorgestellt, tags darauf ging er bei seinen Vereinen auf Stimmenfang. Jedoch blieb der Verband bereits dort viele Antworten schuldig. "Bei mir gibt es heute noch mehr Fragezeichen als zuvor", sagte beispielsweise Michael Luntz, Spielleiter des Post SV Nürnberg, nach der Präsentation. "Aus meiner Sicht geht es dem BFV nach wie vor lediglich darum, möglichst wenige Einnahmen zu verlieren und ja nicht verklagt zu werden."

Nichtsdestotrotz haben die Vereine unter dem Dach des BFV den Lösungsvorschlag durchgewinkt. Zwei-Drittel - 68,13 Prozent - der 3197 teilnehmenden Vereine stimmten für die Fortsetzung der laufende Saison. Die Abstimmungsbeteiligung der bayerischen Klubs lag bei 73,53 Prozent.

Wie geht es weiter? Aller Voraussicht nach wird der Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbands um Präsident Rainer Koch am Mittwochabend zusammenkommen und sich auch vor dem Hintergrund des Ergebnisses beraten. Koch sendete ein Dankeschön an die bayerischen Vereine, "die in solch überragender Mehrheit mit ihrer Stimmabgabe dazu beigetragen haben, dass dieses Meinungsbild auf einem ganz festen und breiten Fundament steht. Völlig losgelöst von dem, wie jeder Verein abgestimmt hat, lebt Demokratie vom Mitmachen - und unsere Vereine haben das auch in dieser für uns alle äußerst schwierigen Lage eindrucksvoll getan. Dafür Danke!"

Die Entscheidung, so Koch, obliege nun natürlich dem Vorstand, der sich nochmals intensiv beraten werde. "Die Zeit ist nicht einfach, weil wir wissen, dass sämtliche Lösungen im Umgang mit dieser Saison Nebenwirkungen mit sich bringen. Natürlich auch unser Weg." Der Verband sei aber nach wie vor davon überzeugt, dass das vorgeschlagene Modell unter Abwägung aller Fragen die bestmögliche Lösung darstelle.

Der Vorschlag sieht vor, den kompletten Spielbetrieb bei Frauen und Männern (von der Bayernliga abwärts), Juniorinnen und Junioren im Freistaat generell bis zum 31. August 2020 weiter auszusetzen, die Saison 2019/20 danach fortzuführen und in jedem Fall regulär zu beenden. Was die Fortsetzung im Nachwuchsbereich angeht, müsse man differenzierter vorgehen, so BFV-Präsident Koch.

Die Befragung bezog sich ausdrücklich nicht auf die Regionalliga Bayern, die an der Schnittstelle zu den Ligen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) davon abhängig ist, wie das weitere Vorgehen der 3. Liga und die Abstimmung unter den weiteren Regionalverbänden aussieht.

dw

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