3. Liga

Coronavirus: Hallescher FC lehnt Geisterspiele ab

Drittligist bezeichnet Überleben des Vereins als "nicht gesichert"

"Sonderrolle sollte es nicht geben": Hallescher FC lehnt Geisterspiele ab

Will nicht ohne die Unterstützung seiner Anhänger spielen: Der Hallesche FC lehnt Geisterspiele ab.

Will nicht ohne die Unterstützung seiner Anhänger spielen: Der Hallesche FC lehnt Geisterspiele ab. imago images

"Wir wollen die Saison gerne sportlich auf dem Rasen zu Ende bringen", heißt es in der am Dienstagabend zwar auf der Vereinswebsite veröffentlichten Stellungnahme, "aber nicht um jeden Preis. Eine Sonderrolle des Fußballs im Hinblick auf Tests und Infektionsschutzmaßnahmen sowie soziale Kontakte sollte es nicht geben und wird gesellschaftlich aus Sicht des HFC auch nicht mitgetragen."

Eine Beendigung der Saison durch Geisterspiele lehnt der Verein ab. "Wir wollen nicht vor leeren Zuschauerrängen spielen", heißt es in der Mitteilung. "Zum einen, weil wir davon überzeugt sind, das gerade in der 3. Liga Fußball nur mit Fans im Stadion wirklich Sinn macht. Zum anderen, weil Geisterspiele die finanzielle Situation des Vereins drastisch verschlechtern und zusätzliche Wettbewerbsverzerrung mit sich bringen würden." So sieht der HFC die Klubs im Nachteil, die eine große Rückendeckung von ihren Fans erfahren.

Finanzielle Lage "angespannt" - Überleben "nicht gesichert"

"Der HFC müsste in diesem Fall die vollen Kosten des Spielbetriebs tragen, ohne diese über die entsprechenden Einnahmen aus Ticketverkäufen refinanzieren zu können", begründet der Verein die klare Haltung contra Geisterspiele. Die finanzielle Lage des Klubs sei ohnehin schon "angespannt", der HFC auf die Unterstützung von Anhängern und Sponsoren angewiesen. "Ohne Einnahmen ist das Überleben des Vereins nicht gesichert", schreibt der Tabellen-16. der 3. Liga.

Da das Land Sachsen-Anhalt dem Verein die Nutzung des Stadions und des dazugehörigen Trainingsplatzes bis zum 19. April untersagt hat, ist an eine Rückkehr in den Trainingsbetrieb momentan noch nicht zu denken. Der Verein hat mittlerweile auf Kurzarbeit umgestellt, was laut Mitteilung vorerst geholfen habe, "das Überleben des Vereins zu sichern".

Der Hallesche FC hatte sich verhältnismäßig früh zur Lage der 3. Liga geäußert und bereits vor drei Wochen einen Saisonabbruch gefordert. Einige andere Drittligisten hatten sich anschließend ähnlich positioniert, zuletzt sprach sich auch Viktoria Kölns Kapitän Mike Wunderlich gegen Geisterspiele in der 3. Liga aus.

mib