3. Liga

Hansa-Show gegen Braunschweig - MSV großer Gewinner

3. Liga, Überblick: Meppen schockt FCK - 1860 baut Serie aus

Hansa-Show gegen Braunschweig - MSV großer Gewinner

Lass dich drücken: Rostocker jubeln mit Torschütze John Verhoek (2.v.r.).

Lass dich drücken: Rostocker jubeln mit Torschütze John Verhoek (2.v.r.). picture alliance

Rostock dreht nach Flutlicht-Ausfall auf

Das Gastspiel der Braunschweiger Eintracht bei Hansa Rostock am Montagabend begann mit einer 20-minütigen Verspätung - ein Flutlichtmast streikt. Als dann die Partie endlich startete, schepperte es auch gleich: Verhoek traf nach ruhendem Ball zum 1:0 (2.). Hansa war wie aufgedreht, während die Eintracht vor allem hinten immer wieder Lücken offenbarte, so erhöhte Hanslik auf 2:0 (14.). Etwas später verhinderte der Pfosten bei Opokus Schuss das nächste Tor der Rostocker, die klar besser waren. Das blieb auch im weiteren Verlauf so. Weil die Hanseaten ihre zahlreichen Chancen (unter anderem drei Alu-Treffer) aber auch im weiteren Verlauf nicht nutzten, wurde es keine Debakel für die Löwen, die zwar kurz vor Schluss durch Verhoek noch das 0:3 kassiertenF, damit aber auch noch gut bedient waren.

Uerdingen löst sich von Zwickau und der Abstiegszone

"Wir brauchen Leute, die wild sind", hatte Uerdingens Teamchef Stefan Reisinger im Vorfeld des Spiels am Sonntag gegen Zwickau im kicker-Interview erklärt. Zumindest hatte er Leute, die den Ball im FSV-Tor unterbrachten. 4:2 bezwang der KFC die Gäste, liegt nun sieben Punkte vor den abstiegsgefährdeten Sachsen und kann aufatmen. Das frühe 0:1 durch Jensen drehten Osawe und Kinsombi, ehe kurz nach der Pause Jensen sein zweites Tor erzielte. Boere (74.) und Osawe (90.+5) sicherten den wichtigen Dreier.

Christian Kinsombi gegen Fabio Viteritti

Enges Duell: Uerdingens Christian Kinsombi gegen Zwickaus Fabio Viteritti. imago images

Atalan darf beim Heimdebüt spät jubeln

Beim Heimdebüt als Trainer des Halleschen FC musste Ismail Atalan bis in die Nachspiezeit zittern, ehe der erste Punkt im zweiten Spiel unter seiner Regie feststand. Für den nun zehnmal hintereinander sieglosen HFC endete eine Serie von sechs Niederlagen, für Ingolstadt eine von vier. Der FCI durfte bis in die Nachspielzeit nach einem Elva-Treffer (48.) auf einen Dreier und Platz zwei hoffen, ehe Hilßner Halle einen Punkt sicherte (90.+2).

Unterhaching verliert erneut

Die drei ersten Verfolger des MSV traten jeweils am Samstag an - allesamt auswärts. Die SpVgg Unterhaching gastierte beim Chemnitzer FC und musste nach ideenlosen 45 Minuten mit einem Rückstand gegen einen überzeugenden Gastgeber klarkommen (Tor von Reddemann, 5.). Kurz nach dem Seitenwechsel hätte Hosiner sogar das 2:0 für die Himmelblauen erzielen müssen (48.). Doch sei's drum: Die Chemnitzer brachten den knappen Vorsprung am Ende über die Zeit und sammelten wichtige Zähler gegen den Abstieg, während Haching mit der zweiten Niederlage in Serie oben den nächsten Rückschlag kassierte.

Seegert und Mannheim haben Glück

Den Aufstiegsaspiranten aus Mannheim erwartete ein Duell zweier "Teams der Stunde". Waldhof war in der 3. Liga zuletzt seit sechs Spielen ungeschlagen, der Gegner aus Würzburg seit fünf. Wenig verwunderlich stand es zwischen beiden freudig kombinierenden Mannschaften nach Abschnitt eins 0:0, es fehlte letztlich an Durchschlagskraft. Und auch nach 90 Zeigerumdrehungen sowie einem fatalen Fast-Eigentor von Mannheims Seegert hieß es: Nullnummer.

Trotz Kühlwetter-Doppelpack: Keine Entlastung für Schommers

Der SV Meppen, vor diesem Spiel Vierter in der Liga, ging als klarer Favorit in die Partie beim 1. FC Kaiserslautern. Bei den Pfälzern läuft es bekanntermaßen alles andere als rund in dieser Spielzeit: Sieben Partien in Folge hatte der FCK nicht mehr gewonnen, die Luft für Coach Boris Schommers wurde zuletzt immer dünner - auch nach diesen 90 Minuten. Denn obwohl die Roten Teufel zunächst mit 1:0 durch Kraus (6.) führten sowie nach dem zwischenzeitlich kassierten 1:1 durch Leugers (34., Elfmeter) mit einem Doppelpack von Kühlwetter (64. und 68., Elfmeter) mit 3:1 vorne lagen, hingen die Köpfe doch gen Boden. Warum? Weil die Lauterer erst das 4:1 verpassten und dann das 2:3 (85., Düker) sowie das 3:3 (86., El-Helwe) der Emsländer schlucken mussten.

Traumhafter Wunderlich: Viktoria dreht 0:1

Auch im Abstiegskampf waren wichtige Punkte zu vergeben. Vor allem das Duell zwischen dem 16. aus Köln, wo sich Torgarant Albert Bunjaku (Hexenschuss) rechtzeitig fit meldete, und dem 18. aus Münster versprach Hochspannung. Nach einer Nullnummer zunächst war es hier Preußen-Profi Rodrigues Pires, der das 1:0 für die Adlerträger besorgte (49.). Es folgte ein Bärendienst für das SCP-Team: Wagner kassierte nach einem harten Einsteigen von hinten gegen Gottschling glatt Rot (78.). Was zugleich Tür und Tor für die Viktoria öffnete: Erst glich Bunjaku mit seinem 16. Saisontor aus (83.), ehe Kapitän Wunderlich mit einem traumhaften Freistoß auf 2:1 stellte (84.) - und seinen Farben so immens wichtige drei Punkte sicherte.

Damit bescherten die Rheinländer ihrem Trainer Pavel Dotchev zugleich ein Geschenk an seinem Jubiläumstag. Der Bulgare steht nun bei 237-Drittliga-Spielen als Trainer - gesammelt für Paderborn, Sandhausen, Münster, Aue, Rostock und Viktoria Köln.

1860 fertigt Jena ab - Arp meldet sich zurück

Timo Gebhart ist Spieler des TSV 1860 München.

Brachte die Münchner Löwen beim zunächst unterbrochenen Gastspiel in Jena auf die Siegerstraße: Timo Gebhart. imago images

Die beiden abgeschlagenen Kellerkinder der Liga waren an diesem Spieltag jeweils gegen Münchner Vereine gefordert. Schlusslicht Jena empfing den TSV 1860 - und hier sorgten die Carl-Zeiss-Anhänger mit erneuten Dietmar-Hopp-Schmähungen für eine Spielunterbrechung von etwas mehr als zehn (!) Minuten. Nachdem die Spieler das Feld verlassen hatten (Phase zwei des Drei-Stufen-Plans des DFB) und das Banner abgehängt worden war, konnte weitergespielt werden. Was zugleich für einen Blitzwiederbeginn der Löwen sorgte: Gebhart traf gegen sportlich klar unterlegene sowie akut ideenarme Thüringer zum 1:0 (16.), Bekiroglu legte das 2:0 nach (32.) - und Lex vollendete zum 3:0 (55.). Damit rückten die Giesinger als großer Gewinner unter den Verfolgern näher an die Aufstiegszone heran. Die letzte 1860-Niederlage datiert bereits aus Oktober 2019 (1:2 in Rostock am 13. Spieltag).

Der Vorletzte aus Großaspach gastierte an diesem Nachmittag außerdem bei der Zweitvertretung des FC Bayern, die mit dem in dieser Saison noch nicht in den Tritt gekommenen Ex-Hamburger Arp antrat. Zur Pause hielt sich die SGS noch schadlos (0:0), was auch an vertanen Chancen von Münchens Top-Torjäger Wriedt (17 Treffer) lag. Der in der Bundesliga noch ohne Bayern-Einsatz dastehende Arp beendete schließlich die Warterei mit dem 1:0 (61.) - sein zweites Drittliga-Saisontor. Das feierte der 20-jährige Stürmer mit dem Zeigefinger vor dem Mund. Singh verbuchte kurz darauf die Vorentscheidung (72.).

Ben Balla bricht den Bann, Engin überdreht völlig

Zum Drittliga-Auftakt des 27. Spieltags am Freitag stoppte der MSV Duisburg den eigenen Negativtrend von zuvor drei Niederlagen in Serie. Gegen den 1. FC Magdeburg taten sich die Zebras zunächst sehr schwer, dann brach Ben Balla den Bann und der MSV führte. Danach rannte der FCM vergeblich an, obwohl der Klub die letzte halbe Stunde in Überzahl agieren durfte - Engin hatte nach einer rüden Attacke von hinten gegen Ernst glatt Rot gesehen. Die Gäste witterten zwar Morgenluft, konnten aus ihrer personellen Überlegenheit trotz großen Aufwands jedoch kein Kapital schlagen - und standen am Ende mit leeren Händen da. Die Duisburger bauten derweil den Vorsprung an der Spitze aus.

mib/drm/mag

Das Karussell dreht sich: Die Trainer in der 3. Liga