Formel 1

Front gegen Ferrari und FIA: Mercedes und weitere Teams "geschockt"

Teams fordern die FIA auf, die Ergebnisse der Untersuchung offenzulegen

Megazoff vor dem Formel-1-Auftakt: Front gegen Ferrari und FIA

Mercedes und sieben weitere Teams greifen Ferrari und die FIA an.

Mercedes und sieben weitere Teams greifen Ferrari und die FIA an. imago images

In der Formel 1 ist kurz vor dem Saisonauftakt ein schwerer Konflikt ausgebrochen. Im Mittelpunkt stehen das italienische Ferrari-Team und der Weltverband FIA. Angeführt von Mercedes haben nun sieben der zehn Rennställe in einem öffentlichen Schreiben die FIA scharf angegriffen.

Diese hatte sich nach einer Untersuchung der umstrittenen sogenannten Power Unit von Ferrari auf einen Vergleich geeinigt und mitgeteilt, dass die Ergebnisse unter den beiden Parteien bleiben würden. Mehrfach war Sebastian Vettels Arbeitgeber Ferrari in der vergangenen Saison Schummelei beim Motor vorgeworfen worden.

Teams mahnen Führung, Integrität und Transparenz an

"Wir, die unterzeichnenden Teams, waren überrascht und geschockt", heißt es in dem gemeinsamen Statement von Mercedes, McLaren, Red Bull, Alpha Tauri, Renault, Racing Point und Williams am Mittwoch (Ferraris Partner-Teams Haas und Alfa Romeo haben sich nicht angeschlossen). Eine internationale Sportbehörde habe die Verantwortung, mit den höchsten Ansprüchen an Führung, Integrität und Transparenz zu handeln.

Die Teams forderten die FIA auf, die Ergebnisse der Untersuchung offenzulegen. "Wir tun das im Interesse der Fans, der Teilnehmer und der Besitzer der Formel 1", wird betont. Sie würden sich zudem die Möglichkeit vorbehalten, rechtlich vorzugehen im Rahmen des dafür vorgesehenen Prozedere der FIA. In der vergangenen Saison waren immer wieder Stimmen laut geworden, dass Ferrari bei seinem Motor gegen Regeln verstoßen könnte.

In knappen sechs Zeilen hatte die Regelbehörde unter anderem das beiderseitige Stillschweigen mitgeteilt und dass man sich mit Ferrari auf einige technische Verpflichtungen verständigt habe, um das Überwachen der Antriebseinheit zu verbessern. Die Übereinkunft erzürnte nun die Konkurrenz.

Rund anderthalb Wochen vor dem Auftakt am 15. März in Melbourne in eine Saison, die durch den neuartigen Coronavirus ohnehin schwer beeinträchtigt werden könnte, dürfte dieser Streit auch nicht schnell beigelegt sein. Bei einer Veröffentlichung der Ergebnisse könnte die Front gegen Ferrari noch massiver werden und die FIA sich selbst belasten, sollte sie Regelverstöße womöglich nicht entsprechend geahndet haben.

dpa