Europa League

Glasners taktische Fingerzeige

Wolfsburg vor den Spielen gegen Saint-Etienne und Mönchengladbach

Glasners taktische Fingerzeige

Möchte gegen St. Etienne einige Reservisten einsetzen: Wolfsburg-Coach Oliver Glasner.

Möchte gegen St. Etienne einige Reservisten einsetzen: Wolfsburg-Coach Oliver Glasner. imago images

Oliver Glasner hat bereits angekündigt, dass er am Donnerstag die Rotationsmaschine anwirft. Spieler, die in den vergangenen Wochen und Monaten wenige Gelegenheiten bekamen, sich im Wettkampf zu zeigen, sollen gegen Saint-Etienne in der Startelf stehen. Und so trainierten am Montag und Dienstag Dauerreservisten wie Kevin Mbabu, Yannick Gerhardt, Elvis Rexhbecaj, Renato Steffen und Lukas Nmecha oder zuletzt lange verletzte Profis wie Xaver Schlager, Daniel Ginczek und Paulo Otavio in der potenziellen Formation für Saint-Etienne. Es läuft alles auf ein 3-5-2 hinaus, was durchaus auch ein taktischer Fingerzeig für die letzten drei Spiele in der Bundesliga, angefangen mit dem Match am Sonntag gegen Tabellenführer Mönchengladbach, sein kann.

Denn: Die Gedanken, an der Ausrichtung etwas zu verändern, gibt es schon seit einigen Wochen beim VfL. Im von Glasner favorisierten 3-4-3-System gelang es zwar wie gewünscht, die Defensive zu stabilisieren, jedoch auf Kosten der offensiven Wucht. Wolfsburg stellt die beste Abwehr der Bundesliga, ist zugleich aber hinter Tabellenschlusslicht 1. FC Köln das harmloseste Team. Kann eine Modifizierung des Systems für Abhilfe sorgen?

Der Vorteil beim 3-5-2 wäre, dass sich an der defensiven Ausrichtung kaum etwas verändern würde, die Dreier- bzw. Fünferkette hätte nach wie vor Bestand. Im Spiel nach vorne jedoch könnte Glasner durch zwei Stürmer für mehr Präsenz im gegnerischen Strafraum sorgen und je nach Bedarf dahinter einen oder zwei Spieler im Kreativbereich positionieren. Einer, der sowohl gegen Saint-Etienne als auch perspektivisch in der Liga in diese Rolle schlüpfen dürfte, ist Sommerneuzugang Schlager. Der Österreicher war perfekt in die Saison gestartet, brach sich dann aber am 3. Spieltag den Knöchel und dürfte nun am Donnerstag sein Startelf-Comeback feiern. Der Blondschopf ist zwar erst 22 Jahre jung, auf ihm ruhen jedoch große Hoffnungen, dass es für den VfL bald schon wieder aufwärts geht.

Thomas Hiete