Champions League

Spieler-Revolte in Neapel: "Wir fahren nach Hause"

Profis widersetzen sich offenbar dem Klubboss

Spieler-Revolte in Neapel: "Wir fahren nach Hause"

Getty Images

Als Carlo Ancelotti die obligatorische Pressekonferenz einfach schwänzte, war klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Die SSC Neapel steht nach dem 1:1 im Champions-League-Gruppenspiel gegen RB Salzburg vor der Zerreißprobe.

Während auch die Profis fast ausnahmslos schwiegen, berichteten heimische Medien, dass beim italienischen Vizemeister eine handfeste Spieler-Revolte ausgebrochen ist. Demnach weigerte sich der Kader nach dem Spiel am Dienstagabend, ins Trainingscamp nach Castel Volturno zurückzukehren, wo sich die Mannschaft auf Salzburg vorbereitet hatte.

Nur Ancelottis Trainerteam kehrte nach dem Spiel ins Trainingslager zurück

Klubboss Aurelio de Laurentiis hatte dort nach den ernüchternden Ergebnissen zuletzt ein Trainingslager angeordnet ("Das ist keine Bestrafung, sondern eine Chance, sich besser kennenzulernen"), das noch bis zum Sonntag andauern sollte. Doch stattdessen ließ Kapitän Lorenzo Insigne de Laurentiis über dessen Sohn und Vizepräsidenten Edoardo ausrichten: "Wir fahren nach Hause."

Wie die "Gazzetta dello Sport" berichtet, hätten lediglich Ancelotti und dessen Trainerstab der Anweisung Folge geleistet und die Nacht in Castel Volturno verbracht. Weil er die Pressekonferenz hatte sausen lassen, muss der einstige Bayern-Trainer trotzdem eine Strafe fürchten - laut UEFA-Statuten ist dies ein Pflichttermin.

Am Mittwoch räumte die Mannschaft ihre Hotelzimmer

Bislang hat sich Napoli nicht offiziell zu den Vorgängen geäußert. Am Mittwochmittag berichtete der Klub nur kurz vom Vormittagstraining in Castel Volturno - wie sich inzwischen herausgestellt hat, war es die letzte Einheit vor Ort: Kurz danach räumte Neapels offenbar am Morgen eingetroffene Mannschaft ihre Hotelzimmer und machte sich auf die Rückreise in die Heimat.

Am Abend hatte es geheißen, die Spieler fühlten sich zu Unrecht mit dem Sondertrainingslager bestraft. Sie sollen davon ausgegangen sein, mit ihrer Leistung gegen Salzburg genug für eine Aufhebung getan zu haben. Zwar verpassten sie den Sieg, der sie vorzeitig ins Achtelfinale geführt hätte, hatten sich aber zahlreiche Chancen erspielt und allein zweimal Aluminium getroffen.

Für den Donnerstag ist in Neapel ein pikanter Termin angesetzt

Wie es weitergeht, ist offen. In der Serie A, in der Ancelottis Team nach nur zwei Punkten aus den letzten drei Spielen auf den siebten Platz abgerutscht ist, empfängt Neapel am Samstagabend (20.45 Uhr) den CFC Genua. Für diesen Donnerstag ist aber erst einmal ein anderer Termin angesetzt, den es seit Jahren nicht mehr gegeben hat: ein öffentliches Training im San Paolo.

jpe

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