Es bedarf einer kleinen Erklärung, wenn man die Begrüßungsworte von Magdeburgs Pressesprecher Norman Seidler verstehen will. "Aktuell sind etwa 19.800 Tickets verkauft, im Rahmen des Spieltages wird man aber sehen, wie viele Zuschauer anwesend sind", erklärte er den anwesenden Journalisten. Konkret ist dabei gemeint, dass sich - abzüglich einiger Kurzentschlossener - die tatsächliche Anzahl an blau-weißen Anhängern noch deutlich verringern wird. Die organisierten Anhänger aus dem Block U haben zum Boykott aufgerufen. Grund respektive Ursache ist der Unwille darüber, dass bis heute die Umstände des Todes eines FCM- Fans ungeklärt sind, der 2016 nahe Magdeburg aus einem Zug stürzte, in dem sich auch HFC-Ultras befanden.
Sportchef Maik Franz selbst ist sehr darauf bedacht, kein Öl ins Feuer zu gießen und spielt die Bedeutung bewusst herunter. "Wir sehen das als normales Punktspiel an", so der Ex-Profi, der den Blick lieber auf das Sportliche lenkt. Und da schaut es beim FCM derzeit weniger rosig aus. Drei Spiele ist das Team von Trainer Stefan Krämer bereits ohne Sieg (U-N-U) und hinkt im Klassement dementsprechend hinterher.
Dennoch blickt Krämer optimistisch auf das Duell mit dem Tabellenführer der 3. Liga, schließlich habe sein Team unter der Woche einiges "an Qualität auf den Platz gekriegt". Obwohl Halle "eine gute Drittligamannschaft" sei und es "im Moment sehr gut" mache, ist für den Coach "die Zielrichtung klar: "Wir wollen die Partie gewinnen. Ganz unabhängig davon, wie gut der Gegner ist."
Gute Nachrichten gab es indes aus dem FCM-Lazarett: Der eigentliche Stammkeeper der Sachsen-Anhalter, Alexander Brunst, kehrte nach einer Blinddarm-Operation wieder ins Mannschaftstraining zurück und steht laut Krämer auch im Kader für das Duell gegen Halle. Seine Rückenblockade noch nicht überwunden hat Timo Perthel und wird ebenso fehlen wie Manfred Osei Kwadwo, der aufgrund von Fieber nicht mitwirken kann.
